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Günther Bittel
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Frage von Felix H. •

Wie lautet die marxistisch-leninistische Interpretation für den Angriffskrieg der Russ. Föderation auf die Ukraine?

Wie lautet die marxistisch-leninistische Interpretation für den Angriffskrieg der Russ. Föderation auf die Ukraine?

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MLPD

Sehr geehrter Herr H.,

bereits 2017 veröffentlichte die MLPD die Beilage zur Roten Fahne "Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder"l. Diese Schrift gibt es auch als Broschüre von Stefan Engel und Sie können den vollen Inhalt auch über den Link https://www.mlpd.de/broschueren/ueber-die-herausbildung-der-neuimperialistischen-laender lesen. Dort wird das neuimperialistische Russland als einer der besonders aggressiven Vertreter dieser Gruppe analyisiert. Konkret heisst es hier unter anderem in der Broschüre:

"In den 1990er-Jahren wurde der größte Teil der russischen Staatsbetriebe, vor allem im Rohstoffbereich und bei staatlichen Banken, privatisiert. Auf wundersame Weise gelangten diese vor allem in die Hand von Spitzenfunktionären des ehemaligen bürokratisch-kapitalistischen Wirtschafts-, Partei- und Staatsapparats, die sogenannten Oligarchen.61 Ihr skrupelloses Profit- und Machtstreben war eine Triebkraft für den Aufstieg Russlands zu einer neuimperialistischen Macht.

Der Reichtum an Rohstoffen, Erdöl, Erdgas und Metallen war eine widersprüchliche Ausgangsbasis für die neuimperialistische Entwicklung Russlands: Einerseits wurde der Zugriff ausländischen Kapitals aus strategischen Gründen in engen Grenzen gehalten. Andererseits nutzte Russland die Ab­hängigkeit vieler imperialistischer Konkurrenten von seinen Rohstoffen aus und drang so auf dem Weltmarkt vor. Mit der Ernennung des ehemaligen Geheimdienstoffiziers des KGB, Wladimir Putin, 1999 zum russischen Präsidenten kam ein machtbesessener nationalistischer Monopolpolitiker zum Zuge. Unter seiner Führung konstituierte sich die russische Monopolbourgeoisie auf privatkapitalistischer Grundlage, das neuimperialistische Russland formierte sich. Zwischen 1990 und 2000 war dessen Anteil an der weltweiten industriellen Wertschöpfung noch von 3,3 auf 1,0 Prozent gefallen. Bis 2011 stieg er nun sprunghaft auf 2,9 Prozent. Seinen Anteil am Weltkapitalexport verzwanzigfachte Russland zwischen 1999 und 2007 auf 2,0 Prozent."

Imperialismus ist das höchste Stadium des Kapitalismus, bedeutet Reaktion nach innen, Aggression und Krieg nach aussen. Herausgebildet hat sich auch in Deutschland ein staatsmonopolistischer Kapitalismus, die Macht liegt in den Händen von internationalen Übermonopole. Die MLPD hat nicht nur den Verrat am Sozialismus in der ehemaligen Sowjetunion und anderen Ländern des früheren Warschauer Pakts und die revisionistische Entartung von KPDSU und SED nachgewiesen, sondern auch innerhalb der Friedensbewegung stets den Kampf gegen jede Form von Imperialismus vertreten. Wir kämpfen gegen den US- und BRD-Imperialismus und die aggressive Politik der NATO. Ein sofortiger Frieden muss von den Völkern erkämpft werden.

Der Aufruf des Internationalistischen Bündnis: Für eine neue Friedensbewegung gegen jede imperialistische Aggression! sollte breit unterstützt werden, ich bitte auch Sie darum. Wir haben die akute Gefahr eines menschheitsvernichtenden 3. Weltkriegs. (https://www.inter-buendnis.de/blog/aufruf_friedensbewegung/). Als Marxisten-Leninisten stehen wir für das Ziel der revolutionären Überwindung des imperialistischen Weltsystems und für die Vereinigten Sozialistischen Staaten der Welt. Erst dann werden Kriege der Vergangenheit angehören.

Mit freundlichen Grüßen

Günther Bittel