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Günther Beckstein
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Frage von Alexandra G. •

Frage an Günther Beckstein von Alexandra G. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Beckstein,

wir hätte von Ihnen gerne eine Stellungnahme zu folgendem Problem:
Wir sind Betriebsräte in einem Automobilzulieferer mit relativ guter Bezahlung für unsere Stammbelegschaft. Wie sollen wir jedoch einem Leiharbeitnehmer, der seit ca. 4 Jahren bei uns tätig ist, erklären, dass es aufgrund der momentanen Gesetzeslage durchaus möglich ist, dass er bei uns im 3-Schicht- Betrieb bis zu seiner Rente( bis zu 40 Jahren ) tätig sein kann.

Er erhält von seiner Verleihfirma bei einem Stundenlohn von 7,31€ ( tarifliche niedrigste Eingruppierung ) ein Gesamtbrutto von 1023,40€. Wie soll dieser Mitarbeiter, der genau die gleichen Tätigkeiten wie ein festangestellter erledigt, eine Familie gründen oder sich jemals "Made in Germany" leisten können? Sollte es bei der guten wirtschaftlichen Lage in Bayern nicht möglich sein, bei einem Vollzeitjob nicht zusätzlich auf Hartz IV angewiesen zu sein?
Wie stellen Sie sich eine Politik der Zukunft vor, in der Menschen mit Vollzeitarbeit wieder in die Lage versetzt werden, ihren Lebensunterhalt zu sichern, ohne den Gang zum Sozialamt machen zu müssen?
Können Sie sich vorstellen, von einem derartigen Lohn einen Monat zu leben?

Mit freundlichem Gruß

Alexandra Gunselmann
Andreas Sänger

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Gunselmann,
sehr geehrter Herr Sänger,

Aus Sicht der CSU kommt der Zeitarbeit eine wichtige Funktion zu, um die nötige Flexibilität der Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt sicherzustellen. Die Arbeitnehmer haben durch ihre Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma die Sicherheit eines festen Gehaltes. Das Risiko, dass der Arbeitnehmer auch wirklich Arbeit findet, trägt dabei die Zeitarbeitsfirma. Hinsichtlich einer gerechten Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse - auch bei der Höhe des Lohnes - setzen wir auf die Tarifpartner. Eine gesetzliche Regulierung lehnen wir ab. Dies würde die gerade notwendige Flexibilität, die der Arbeitsmarkt dringend benötigt, beschneiden. Sie ist aber wichtig, damit Unternehmen auf plötzliche Auftagszuwächse reagieren können. Eine weitere Regulierung der Zeitarbeit würde auch viele Arbeitsplätze in dieser Branche vernichten. Das aber ist aus Sicht der CSU der falsche Weg, da gerade über die Zeitarbeit viele Menschen wieder eine feste Anstellung erhalten. Diese Brücke in den ersten Arbeitsmarkt sollte nicht verbaut werden. Wir müssen im Gegenteil weiter Chancen eröffnen, indem wir es für die Unternehmen möglichst attraktiv machen, einen Zeitarbeitnehmer in die Stammbelegschaft zu übernehmen. Eine weitere Regulierung würde hier eher den gegenteiligen Effekt haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Beckstein, MdL