Portrait von Günther Beckstein
Günther Beckstein
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Günther Beckstein zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Peter S. •

Frage an Günther Beckstein von Peter S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Günther Beckstein, wie stehen sie zu diesen Argumenten der Gentechnikgegner?

Gute Gründe gegen Gentechnik:
1. Bisher ist die genaue Wirkung der Mechanismen, mit denen bei Pflanzen und Tieren das Erbgut verändert wird, unklar. Immer wieder tauchen bei gentechnisch veränderten Pflanzen unerwartete Eigenschaften auf.
2. Freigesetzte gentechnisch veränderte Organismen schaden der Umwelt. Bereits jetzt zeigt sich, dass der Anbau von GVOs zu Artenrückgang führt und neue resistente "Super-Unkräuter" entstehen. Von Gen-Pflanzen produzierte Gifte reichern sich im Boden an.
3. Forscher haben noch nicht geklärt, wie sich der Verzehr von GVO langfristig auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Es hat keine Versuche gegeben. Somit werden alle Konsumenten zu Testpersonen gemacht.
4. Besonders bedenklich sind die Antibiotika-Resistenzen, die in viele bisher entwickelte Gen-Pflanzen eingebaut wurden. Sie können auf Bakterien übergehen und resistente Keime hervorbringen.
5. Sind GVO ausgebracht, lassen sie sich nicht zurückholen und breiten sich unkontrolliert aus.
6. Für die Hersteller von gentechnikfreien Lebensmitteln bedeutet der Anbau von GVOs in der Nachbarschaft erhebliche Mehrkosten für Analytik und Qualitätssicherung.
7. Schon bei einem geringen Ausmaß an Genpflanzen-Anbau können die Verbraucher nicht mehr frei wählen, was sie essen. Denn Pollenflug und Verunreinigungen im Saatgut erschweren einen gentechnikfreien Anbau gleichartiger Pflanzen ganz erheblich.
8. Die Agro-Gentechnik gefährdet Arbeitsplätze, denn sie ist eine Rationalisierungstechnologie. Der Wettbewerbsdruck auf die mittelständischen Saatzuchtunternehmen wird Zusammenschlüsse und Übernahmen begünstigen.
9. Keiner will für die möglichen Schäden der gentechnisch veränderten Pflanzen aufkommen, nicht die Industrie, die sie herstellt, nicht der Bauern, der sie anbaut, und auch keine Versicherung.
10. Hat die CSU inzwischen mögliche Risiken erkannt?
11. Was sagt ihr Wahlprogramm dazu aus?

Portrait von Günther Beckstein
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Seubert,

herzlichen Dank für Ihre Antwort. Von besonderer landespolitischer Relevanz ist für Bayern als Agrarland Nr. 1 in Deutschland die so genannte "Grüne Gentechnik". Die CSU und ich verfolgen hier eine klare Position, die wir auch in unserem Regierungsprogramm "Für ein starkes Bayern" zum Ausdruck bringen: Sicherheit hat Vorrang! Wir setzen uns gegenüber der Europäischen Union dafür ein, dass die Länder in Deutschland und die Regionen in anderen Mitgliedstaaten über den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen für den gewerblichen Anbau oder die Forschung selbst entscheiden können. Wir sagen Nein zum kommerziellen Anbau und Ja zur Sicherheitsforschung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Beckstein, MdL
Bayerischer Ministerpräsident