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Günther Beckstein
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Frage von Dirk Dr. F. •

Frage an Günther Beckstein von Dirk Dr. F. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Dr. Beckstein,

die Antwort von Ihnen bzw. Ihren Mitarbeitern vom 09.09. auf meine Frage vom 07.09. halte ich für wenig ergiebig, wohl weil sie offenbar aus Textbausteinen zusammengesetzt wurde. Ich wäre deshalb dankbar, wenn Sie auf folgende Kernfragen, für die Sie als bayerischer Ministerpräsident sicherlich kompetent sind, konkret eingehen würden:
1. Nicht nur die Grünen, sondern z. B. auch sämtliche Leserbriefschreiber, die sich in der Süddeutschen Zeitung vom 09.09. zu diesem Thema äußern, halten die staatlichen Gehaltszahlungen an katholische Bischöfe letztlich für einen Mißbrauch von Steuergeldern. Haben alle diese Leute Unrecht ?
2. Könnte man nicht die Meinung vertreten, daß die katholische Kirche über die Jahrhunderte hinweg so immenses Leid und so riesige Vermögensschäden, teilweise zum eigenen Vorteil, verursacht hat, daß sie moralisch und rechtlich jeden Anspruch auf Schadenersatz für eine vor über 200 Jahren erfolgte Enteignung verwirkt hat ?
3. Wie lange soll Ihrer Meinung nach das Konkordat von 1924 noch unverändert gelten - noch 100 Jahre, noch 200 Jahre, oder gar ewig ? Soll dabei unberücksichtigt bleiben, daß das heutige Vermögen der katholischen Kirche den Stand von 1803 vermutlich längst überholt hat ?
4. Stimmt es etwa nicht, daß alle sog. Sozialwerke der katholischen Kirche, einschließlich des von Ihnen angeführten Denkmalschutzes, zum allergrößten Teil durch die Benutzer, durch Subventionen (mit Steuergeldern) und durch Spenden finanziert werden, und daß die wenigen Prozente Eigenanteil der Kirche als Legitimation dafür herhalten, die Diktatur katholischer Moralvorstellungen in all diesen Einrichtungen zu begründen und zu verankern ?

Ihrer Antwort sehe ich mit Interesse entgegen, auch wenn ich mir über das Ergebnis keine Illusionen mache.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dirk Frers

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Dr. Frers,

ich danke Ihnen für Ihre Nachfrage. Meinen umfangreichen Ausführungen auf Ihre Frage vom 7. September 2008 habe ich jedoch nichts hinzuzufügen. Bayern bekennt sich zu seiner christlich-abendländischen Kultur und zu einer verlässlichen Partnerschaft mit den Kirchen in unserem Land. Das Konkordat mit der katholischen Kirche stellt hierfür eine bewährte Grundlage dar, an der nicht gerüttelt werden darf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Beckstein, MdL
Bayerischer Ministerpräsident