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Günther Beckstein
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Frage von Andrea M. •

Frage an Günther Beckstein von Andrea M. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Beckstein,

mich würde interessieren, warum der Bund als größter Aktionär keinen Einfluss auf die Umstrukturierungsmaßnahmen bei der Telekom nimmt.

Auch diese neuesten Umstrukturierungsmaßnahmen (Schließung der Call-Center) ist doch nur ein Mittel um möglichst viele Mitarbeiter möglichst kostengünstig loszuwerden.
Oder ist es etwa nicht sehr durchsichtig, wenn Teilzeitmitarbeitern aus Starnberg plötzlich angeblich gleichwertige Ersatzarbeitsplätze in Kempten angeboten werden.

Nur zur Info: Zugverbindungen nach Kempten führen über München und die Fahrtzeit beträgt über 2 Stunden wohlgemerkt einfach.
NEIN, NEIN, die Telekom beabsichtigt keinen Personalabbau auf diesem Weg.
Ist es nicht merkwürdig, wenn ausgerechnet ein Unternehmen dessen Geschäft es ist, Arbeitsplätze überall auf der Welt miteinander zu vernetzen, genau das in der eigenen Firma nicht schafft?

Finden Sie es wirklich richtig, wenn reihenweise Beamte mit 30 Jahren in Frühpension gehen können und der Steuerzahler 1300 Euro/Monat für jeden einzelnen bis an sein Lebensende bezahlt?

Für mich als einfache Bürgerin ist es nicht verständlich warum die Bundesregierung, der Bundestag und damit auch Ihre Partei voll und ganz hinter dem Kurs von Herrn Obermann stehen. Ich bin ja auch nur ein dummer Bürger, aber eben auch ein Wähler. Bitte erklären Sie es mir.

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Günther Beckstein
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Malley,

Sie stellen mir umfangreiche Fragen zur Rolle des Bundes als Aktionär der Deutschen Telekom. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich im Rahmen dieser Internetplattform, die nach meinem Verständnis vor allem der Diskussion landespolitischer Fragen dient, darauf nicht detailliert eingehe.

Nur so viel: Die Privatisierung der ehemaligen Deutschen Bundespost wurde maßgeblich von Bundespostminister Wolfgang Bötsch (CSU) mitgestaltet. Die CSU steht grundsätzlich Privatisierungen von Staatsbeteiligungen, im Land und im Bund, aufgeschlossen gegenüber! "Gestalten statt Besitzen" war das Leitmotiv der beiden deutschlandweit einzigartigen Investitionsprogramme "Offensive Zukunft Bayern" (ab 1994) und "High-Tech-Offensive" (ab 2000) der Staatsregierung. Insgesamt wurden weit über 4 Mrd. ? aus Privatisierungserlösen flächendeckend in die Zukunft Bayerns investiert, vor allem in Forschung, Innovation und Wissenschaft. Während die High-Tech-Arbeitsplätze in Deutschland deutlich zurückgingen, war seit Beginn von "Offensive Zukunft Bayern" und "High-Tech-Offensive" in Bayern ein Anstieg zu verzeichnen: In den industriellen High-Tech-Branchen Bayerns arbeiten inzwischen 670.000 Beschäftigte; dies sind 57,6 Prozent aller Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe. Das zeigt: Der Verkauf der seinerzeitigen bayerischen Staatsbeteiligung war ein richtiger Schritt für Bayern.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Beckstein, MdL
Bayerischer Ministerpräsident