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Günther Beckstein
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Frage von Hans-Jürgen D. •

Frage an Günther Beckstein von Hans-Jürgen D. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Dr. Beckstein,

der Energie- und Rohstoffhunger der Weltbevölkerung ist unglaublich groß und wächst stetig an (z.B. durch Schwellenländer). Sowohl die Gesamtkapazität, als auch die Förderungsmöglichkeiten von fossilen Brennstoffen und Rohstoffen im allgemeinen ist begrenzt. Dies schafft nicht nur bei uns enorme Preissteigerungen, sondern setzt auch den sozialen Frieden weltweit (insbesondere in Entwicklungsländern) aufs Spiel. Was wollen Sie konkret tun ?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Dietsch,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Bayern ist Vorreiter in Sachen regenerativer Energien in Deutschland: Bereits heute kommt die Hälfte des deutschen Solarstroms aus Bayern. Bayern hat den höchsten Anteil erneuerbarer Energien, eine um 25 Prozent höhere Energieeffizienz und ein Drittel weniger CO2-Ausstoß als im Bundesdurchschnitt. Der massive Anstieg der Energiepreise, die Abhängigkeit von Importen und der Klimawandel stellen uns vor neue Herausforderungen. Bayern reagiert hierauf frühzeitig und setzt sich ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2020 wollen wir die Energieproduktivität um 30 Prozent steigern, den Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch von heute 10 auf 20 Prozent verdoppeln und damit die Vorgabe der EU-Kommission für Deutschland von 18 Prozent deutlich übertreffen, den Anteil der Biomasse am gesamten Primärenergieverbrauch von derzeit rund fünf Prozent auf acht Prozent steigern und auch die Nutzung von Wasserkraft, Sonnenkraft und Geothermie ausbauen, die energetische Sanierung staatlicher Gebäude mit Investitionen von 150 Millionen Euro rasch vorantreiben, dezentrale Energieversorgungsstrukturen und die Kraft-Wärme-Kopplung ausbauen und dazu auch die Entwicklung kommunaler Energiekonzepte verstärkt fördern und den CO2-Ausstoß pro Kopf auf deutlich unter sechs Tonnen reduzieren.

Unser Ziel ist es, die Forschung auf den Gebieten neue Energietechnologien und rationelle Energieverwendung durch Forschungsverbünde und im Rahmen der Cluster-Offensive zu unterstützen und voranzutreiben. Wir wollen Bayern zum Technologieführer für erneuerbare Energien und Energietechnik machen.

Bayerns Verbraucher und Unternehmen sind auf eine bezahlbare und verlässliche Energieversorgung angewiesen. Dies ist auf absehbare Zeit nur durch einen sinnvollen Energiemix unter Einbeziehung der Kernkraft zu erreichen. Wir setzen uns für die Verlängerung der Laufzeit unserer sicheren Kernkraftwerke ein, die derzeit über 60 Prozent zur bayerischen Stromerzeugung beitragen. Nur so können wir verhindern, dass sich die Energiekosten massiv verteuern, dass unsere Abhängigkeit von wenigen Öl- und Gaslieferländern, aber auch von Stromimporten aus ausländischen Kernkraftwerken steigt und dass sich die CO2-Bilanz verschlechtert. Wir wollen die Kernkraftwerksbetreiber verpflichten, einen maßgeblichen Teil der Gewinne aus der Laufzeitverlängerung für energietechnische Forschung und Entwicklung, in den Ausbau erneuerbarer Energien, Effizienzsteigerung, neue Stromerzeugungstechnologien sowie Netz- und Speichertechnologien zu investieren. Statt Milliardeninvestitionen durch vorzeitigen Ausstieg zu vernichten, soll Kernkraft so zur Brücke in eine erneuerbare Energiewirtschaft werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Beckstein, MdL
Bayerischer Ministerpräsident