Frage an Günter Krings von Maximilian B. bezüglich Gesundheit
Wie stehen sie zur Legalisierung von Cannabis?
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 21. November 2017, in der Sie nach meiner Meinung zur Legalisierung von Cannabis fragen. Mehrfach wurde im Bundestag darüber debattiert, ob und in welchem Maße eine Legalisierung dieser Droge möglich ist. In Abstimmung mit meiner Fraktion der CDU/CSU habe ich mich stets dagegen ausgesprochen. Sehr gerne nehme ich dazu Stellung.
Der Gedanke, dass erwachsene Menschen selber darüber entscheiden könnten sollten, welche Genussmittel sie konsumieren, ist durchaus richtig. Allerdings gibt es auch eine gesundheitspolitische Verantwortung der Bundespolitik. Cannabis ist nach wie vor die Einstiegsdroge Nummer eins und steht am Anfang vieler Drogenkarrieren, mit denen sich Menschen ihr Leben ruinieren. CDU und CSU halten konsequent am Ziel eines suchtfreien Lebens fest. Sie sind gegen Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung illegaler Drogen, weil der erleichterte Zugang zu Drogen erst recht zum Konsum verleitet. Forderungen nach Drogenfreigabe sind daher keine gute Alternative zur Suchthilfe und Suchtprävention. Dies hätte fatale Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche, denn der Gruppendruck für Drogenkonsum würde erhöht und somit die Schwächsten am stärksten gefährdet. Gleichzeitig haben CDU und CSU einen sehr wichtigen Schritt in der Versorgung Schwerstkranker gemacht: Wir haben die gesetzliche Grundlage für Cannabis als Medizin und für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen geschaffen. Dies hilft den Betroffenen unmittelbar.
Auch die immer wieder erhobene Behauptung, dass der ausschließliche Konsum von Cannabis harmlos und medizinisch gesehen folgenlos sei, ist meines Erachtens schwer haltbar. Langfristiger Konsum kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin auch zur psychischen Abhängigkeit führen. Die Alltagskompetenz und Arbeitsfähigkeit von Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, ist nachweislich stark eingeschränkt.
Ich werde mich demnach auch weiterhin gegen eine allgemeine Legalisierung von Cannabis aussprechen. Verbesserungen kann es meines Erachtens aber grundsätzlich bei der Einnahme von Cannabis aus gesundheitlichen Gründen geben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günter Krings