Frage an Günter Krings von Albrecht H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Krings.
Wie stehen Sie zu den Vorgängen in unseren Gerichtsgebäuden.?
Wie in der Samstagsausgabe der RP zu lesen ist, werden Kreuze abgehangen und Fußwaschbecken für Rituale Waschungen eingebaut.
Müssen wir uns in naher Zukunft als Muslim vekleiden um ein Gerichtsgebäude zu betreten.
Ich bin entsetzt und masslos entäuscht dass unsere Politiker ( die mich Vertreten) dazu keine Antwort finden. Wenn es irgend Jemanden in Deutschland nicht gefällt , warum verlässt er das Land nicht. Wenn er aber hier bleibt soll er sich Gast benehmen, so wie wir es von unseren Eltern gelernt haben.
Mit freundlichen Grüssen Albrecht Hütz
Sehr geehrter Herr Hütz,
ich kann Ihren Unmut gegenüber der Entscheidung der Gerichte, christliche Symbole aus ihren Gebäuden zu entfernen, gut verstehen, da wir in einem Land leben, das auf christlichen Werten beruht.
Zwar hat sich die Bevölkerung in den letzen Jahren, gerade was die religiöse Bindung anbelangt, gewandelt. Das Bundesverfassungsgericht entschied daher 1995 zu meinem Bedauern, dass christliche Symbole in öffentlichen Gebäuden abzuhängen sind, soweit diese als störend empfunden werden. Aber das heißt eben nicht, dass Kreuze generell abzuhängen sind.
Ich erwarte von Gerichten und Behörden, dass Sie nicht aus Bequemlichkeit grundsätzlich auf christliche Symbole verzichten. Die Entscheidung des Gerichts halte ich daher für falsch. Noch schlimmer für unsere Staats- und Rechtskultur wäre es aber, sollte etwa ein Minister versuchen, einen unabhängigen Richter in dieser Sache anzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günter Krings