Frage an Gudrun Zentis von Tobias E. bezüglich Verkehr
Guten Morgen Frau Zentis,
ich ich bin Berufspendler auf der Strecke Düren-Köln und ärgere mich oft über Verspätungen der DB. Welche Ideen/ Konzepte verfolgen Sie um die Verkehrsanbindung der Zugstrecken "stabiler" zu gestalten?
Den Zusammenschluss einzelner kommunaler Verkehrsunternehmen wollen wir unterstützen. Aufgrund der bestehenden Verbesserungsnotwendigkeiten wollen wir den schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr schneller barrierefrei und umweltfreundlicher machen. Ausreichend dimensioniert und WLAN-ausgestattet, soll er benutzer*innenfreundlich werden. Taktbrüche, tarifliche Benachteiligungen und andere für die Nutzer*innen nachteilige Aspekte wie unterschiedlich hohe Bahnsteigniveaus wollen wir beseitigen. Des Weiteren sollen mehr Fahrradstellplätze die Angebote abrunden und unter anderem die Intermodalität voranbringen.
Zukünftig muss es endlich auch in NRW einfach, verständlich und ohne eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrkarten möglich sein, den Nahverkehr zu nutzen. Die Klassengesellschaft im regionalen ÖPNV wollen wir abschaffen, um kostengünstig mehr Platzkapazitäten für die Hauptverkehrszeiten zu schaffen.
Beschilderungen und Aushänge im Bereich öffentlicher Transportsysteme sollen möglichst mehrsprachig sein, sofern keine leicht verständlichen Logos bzw. Symbole zur Verdeutlichung der Inhalte verwendet werden können. Der ausufernden Videoüberwachung im ÖPNV und dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stellen wir uns entgegen.
Insbesondere den schienengebundenen öffentlichen Nahverkehr wollen wir unter Berücksichtigung lokaler Interessen und Besonderheiten und unter breiter Beteiligung und Einbindung auch kommunaler Akteur*innen weiterentwickeln. Hierbei kann eine Landesverkehrsgesellschaft die landesbedeutsamen und überregionalen Interessen mit einer Stimme vertreten. Regionale Unterschiede sind zu beachten, um keine einseitige Ausrichtung zuzulassen.
Auch ich pendle zwischen Düren und Düsseldorf hin und her und nutze gern die Bahn auch dann, wenn ich sonst wo im Land unterwegs bin. Ihren Ärger über Verspätungen kann ich gut verstehen. Und die Informationen am Bahnsteig sind meist unzureichend, oder zu spät um Alternativen zu nutzen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man Anschlussverbindungen nicht erreicht oder zu spät kommt.
Unser Credo lautet: Die Organisationsstrukturen haben sich an den Interessen der Fahrgäste auszurichten – sie sind kein Selbstzweck.
Mit freundlichen Grüßen
Gudrun Zentis