Frage an Gudrun Brendel-Fischer von Jakob S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Brendel-Fischer
Wie können sie bei stetig sinkenden Verkehrszahlen auf der B303 noch der Meinung sein, dass eine neue Autobahn im Fichtelgebirge nötig ist?
Eine Trasse von diesen Ausmaßen würde große Teile des Fichtelgebirges zerstören.
Da der größte Teil der Bevölkerung hier gegen diese Autobahn ist, sollte die CSU, wie von Minister Hermann versprochen, diese Autobahn endgültig aus dem Flächennutzungsplan streichen und die Planungen nicht nur für die Zeit des Wahlkampfes unterbrechen.
Bitte sagen sie hier ihre eindeutige Meinung zu dieser Autobahn und ob man sich darauf verlassen kann dass die CSU nicht nach der Wahl wieder anfängt diese Autobahn zu fordern
Mfg Jakob Schlags
Sehr geehrter Herr Schlags,
ich kenne die Datenlage und habe mich bei Abstimmungen im Landtag im letzten und im diesen Jahr bei den Anträgen zum Planungsstopp enthalten. Bei den diversen Podiumsdiskussionen habe ich stets folgende Meinung vertreten:
Eine Neutrassierung mit vierspurigem Ausbau ist aufgrund der Prognosedaten nicht sinnvoll und auch nicht notwendig, da diese weit unter dem angesetzten Bedarf für eine Autobahn liegen.
Ich gehe davon aus, dass sich der hohe Schwerlastanteil durch die Fertigstellung der A 6 reduzieren wird.
Die seit Monaten laufende Umweltverträglichkeitsstudie zu stoppen, wie von anderen Landtagsfraktionen gefordert, war nicht möglich, da diese nach Ausschreibung an freiberufliche Ingenieurbüros vergeben ist. Diese Untersuchung hat im übrigen auch Erhebungen zum Inhalt, die unabhängig von einer Trassenfindung zu verwerten sind. So beispielsweise die Erhebung wertvoller Naturvorkommen oder das Abprüfen von Ortsumgehungen im Landkreis Wunsiedel.
Der Landkreis Wunsiedel kann im übrigen, von der östlichen Seite her, über eine Autobahn erschlossen werden, so das für die bessere Anbindung dort erwünscht ist.
Was bleibt ist die weitere Belastung auf der B 303! Von daher ist überlegenswert, inwieweit an Steigungen Überholmöglichkeiten geschaffen werden sollten oder enge Kurvenradien entschärft werden können. Viele Möglichkeiten gibt es dazu aber nicht.
Für Bad Berneck und Bischofsgrün muss es Maßnahmen geben, die für die Bürger Entlastung bringen. Eine Abstufung der Europastraße scheint jedenfalls derzeit nicht erreichbar zu sein.
Gudrun Brendel-Fischer