Frage an Gregor Gysi von Lorenz S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
"Ami go home" - skandiert bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert ...
Sehr geehrter Herr Dr.Gysi,
bundesdeutsches Territorium wird durch die USA und möglicherweise auch weitere ausländische Mächte permanent dazu benutzt, um personellen und materiellen Nachschub für (jedenfalls überwiegend ) völkerrechtswidrige Angriffskriege sicherzustellen. Das befördert in mir folgende Überlegung: Unbeschadet aller aktuellen Vertragseinbindungen, die ja auch nur Menschenwerk und nicht gottgewollt sind, müßte es doch eigentlich erlaubt sein, einmal darüber nachzudenken, wann die immer noch im Lande übriggebliebenen Siegermächte des 2.Weltkrieges dem Beispiel der russischen Truppen folgen wollten, um die wohlverdiente Heimreise anzutreten. Immerhin ist Ostdeutschland seit etwa 13 Jahren von ausländischen Truppen frei. Ginge das nicht auch in Westdeutschland? Ich kann nicht erkennen, vor wem uns die verbliebenen Alliierten eigentlich schützen sollten - zumal unsere Bundeswehr inzwischen so stark geworden ist, daß sie in Gegenden zu kämpfen imstande ist, die in jeder Hinsicht unendlich weit von unserem Lande entfernt sind.
Darf man über ein solches Thema im Jahre 2007 politisch nachdenken? Oder ist das unter heutigen Konstellationen tabu?
Mich bewegt das, weil ich nicht möchte, daß solche Fragen ausschließlich von der extremen Rechten aufgeworfen werden.
Mit freundlichen Grüssen -
L.M. Spiewok
Sehr geehrter Herr Spiewok,
Sie habe völlig Recht. Es ist eine auch von uns aufgestellte Forderung, dass die ausländischen Truppen Deutschland verlassen sollen. Allerdings beruht ihre Anwesenheit nicht mehr auf dem Siegerstatus. Sie wird auf den Natovertrag zurückgeführt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi