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Frage von Silke J. •

Frage an Gregor Gysi von Silke J. bezüglich Innere Sicherheit

Guten Tag Herr Gysi,

zuerst einmal vielen Dank für Ihre Antwort! Allerdings bin ich nicht ihrer Meinung, dass Prävention wenig Sinn macht (Plakate waren von mir nur als EIN Mittel von Präventionskampagnen genannt). Der Videoclip unter http://www.bild.de/politik/ausland/isis/zeigt-vorgetaeuschte-hinrichtung-43723344.bild.html hat doch eine gewisse Wirkung auf den Betrachtenden und ich denke auch auf IS Anhänger. Ich würde mir mehr psychologische Kriegsführung wünschen. Den IS offiziell als ´Islamischen Staat´ zu titulieren halte ich immer noch für falsch. IS Mörder ´Kämpfer´ zu nennen oder noch schlimmer ´Gotteskrieger´ gibt Ihnen ja quasi eine Berechtigung. Sprache ist auch hier ein Mittel, das dem IS in die Hände spielt. Warum braucht das so lange, erkannt zu werden, bzw. warum erkennen wir diese Gefahren nicht gleich? Und wieder meine Frage: Wo sind die Fachleute, die Psychologen, die das öffentliche Bild korrigieren bzw. in die richtigen Richtungen lenken? Gibt es da keine Behörde, die dafür zuständig ist? Damals als in aller Öffentlichkeit die Morde der NSU als ´Dönermorde´ bezeichnet wurden, bin ich heftig zusammengezuckt und wundere mich bis heute, das so etwas in aller Öffentlichkeit möglich war. Der IS hat sich durch Propaganda doch erst zu dem gemacht, was er heute ist. Warum machen wir es ihm nicht nach?

MfG,

Silke Janssen

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Janssen,

Ihre Nachricht vom 5.12. hat mich erreicht. Ich lehne die Beteiligung Deutschlands an diesem Krieg genauso ab wie Sie. Natürlich habe ich bei der Namentlichen Abstimmung im Bundestag auch dagegen gestimmt. Leider hat eine große Mehrheit dafür gestimmt. Wir haben versucht den Nahen Osten, Afghanistan und andere Länder zu verwestlichen. Und nun gibt es einen kleinen radikalisierten Teil, der versucht, uns zu entwestlichen. Sie haben aber völlig Recht, den Anfang hat der Westen gemacht.

Im Augenblick können wir wenig Wirksames dagegen tun. Aber wir müssen immer wieder die öffentliche Meinung versuchen, dagegen aufzubringen. Die Regierung muss durch die eigene Bevölkerung unter Druck gesetzt werden. Wir müssen an Demonstrationen dagegen teilnehmen, bis der Druck so groß wird, dass die Regierung sich wieder zurückzieht aus diesem Krieg.
Ich hoffe sehr, dass es zu keinem Anschlag in Deutschland kommt. Ausschließen kann dies jedoch niemand.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Gysi

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