Frage an Gregor Gysi von Wilfried M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

vielen Dank für die Weiterleitung meiner Fragen an die Vorsitzende des Petitionsuaaschusses (1).
An Ihre Genossin Steinke hatte ich mich in der Sache ünrigens auch schon gewandt (2).
Ihre Auffassung zu der "Gretchen-Frage" (ob Sie des Glaubens sind, daß Videografie der Wahrheitsfindung bei Gericht dienen kann) interessiert mich natürlich vor dem Hintergrund Ihres Wissens - als Jurist in zwei nacheineander erlebten Gesellschaftsordnungen - um die Mißbrauchsmöglichkeiten psychiatrischer Etikettierungen bzw. "Persilscheinen".

Daher bitte ich höflichst, jedenfalls auf diese Fragen noch einzugehen:

1. Wurden Humanwissenschaftler -zumal Hochschullehrer- befragt?

2. Falls Humanwissenschaftler befragt wurden: Befaßten sich deren Einlassungen auch mit der von Laien oft nicht berücksichtigten Tatsache, daß in Psychiatrie und Psychotherapie/ Psychoanalyse das (für andere, z.B. einen Kollegen, einen Richter oder einen Anwalt, nur nach videografischer Dokumentation nachvollziehbar zu machende) "szenische Verstehen" von herausragender Bedeutung im diagnostischen Prozeß ist und daß neben dem zu untersuchenden Probanden das Erleben und Verhalten des -auch je individuellen- Untersuchers für das Untersuchungsergebnis mit entscheidend ist (3)?

3. Was spricht gegen eine Veröffentlichung der Stellungnahme(n) der Regierung
a) aus humanwissenschaftlicher Sicht?
b) rechtlich?

Hochachtungsvoll
Dipl. med. W. Meißner
Facharzt für Anatomie, Psychiatrie und Psychotherapie a.D.
Anti-Korruption . Reformation 2014 e.V.

1) http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_gregor_gysi-778-78153--f445753.html#q445753
2) am 1. Juli 2015: http://www.wilfriedmeissner.de/schreiben-an-politiker/frau-kersten-steinke-mdb-wegen-pet-4-18-07-3100-011282-begutachtungs-transparenz-in-psychologie-und-psychiatrie.html
3) z.B. "Theorie des psychodynam. Interviews" in Arbeitskreis OPD (Hrsg.): Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik. Verlag Hans Huber, Hogrefe AG 2006, S.281-288