Frage an Gregor Gysi von Holger S. bezüglich Soziale Sicherung
Sie haben in der Sendung "Ich stelle mich" eine gute Figur abgegeben. Ihre Antwort auf die Frage, warum Erhöhung der Hartz IV - Leistungen auf 500,-- Euro war jedoch ausweichend. Natürlich gibt es alleinerziehende Mütter mit drei Kindern, die schwerlich eine Vollbeschäftigung aufnehmen können. Andererseits aber lohnt es sich jetzt schon nicht mehr für eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, wenn sie zudem minderqualifiziert ist, eine Beschäftigung aufzunehmen. Nach meiner Einschätzung, die ich bei der "Tafel" gesammelt habe, sind etwa 30 Prozent wirklich bedürftig, 70 Prozent eher nicht. Haben sie genauere Zahlen über die tatsächliche Bedürftigkeit der Menschen in Deutschland? Und wie ließe sich Ihrer Meinung nach dieser Gegensatz in der tasächlichen Betrachtung im Zuge einer allgemeinen Gesetzgebung gerecht regeln?
Sehr geehrter Herr Simon,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 21. Juli. Genaue Statistiken darüber gibt es nicht.
Aber ich ärgere mich auch über meine Antwort, weil ich vor allem darauf hätte hinweisen müssen, dass sich Arbeit erst dann lohnt, wenn wir einen höheren Mindestlohn haben, wenn darüber der Abstand zwischen dem Verdienst aus Arbeit und einer sozialen Mindestsicherung gewahrt wird. Aber nicht immer fällt einem jedes Argument ein.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Gysi