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Gregor Gysi
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Frage von Frank L. •

Frage an Gregor Gysi von Frank L. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Gysi ,

Ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll.
Aber ich versuche es mal so ,ich habe vor einigen Tagen meine Renteninformation bekommen und tja was soll ich sagen wow,
dachte ich is doch klasse nach 53 Jahren Arbeit (1976-2029)bekomm ich doch Tatsache 1300Eur Rente das heißt bei 2% Steigerung pro Jahr.
Was für ein toller Lebensabend wenn ich dann fast 67 Jahre bin und nach Abzug der Miete die bis dahin bestimmt 800Eur beträgt Strom ,Wasser ,Telefon
GEZ ,Krankenkasse und andere sogenannte Sozialabgaben ,bleiben mir doch so ca. 200Eur für Essen und trinken.
Jetzt kann ich mir also aussuchen ob ich Essen oder Lieber Wohnen möchte.
Jetzt möchte ich Sie Fragen was Sie Denken was Menschen wie mir durch den Kopf geht wenn sie darüber nachdenken warum das so ist.
Denn das kann doch nicht gerecht sein ,das ich bzw. die Menschen die ein so langes Arbeitsleben für die sogenannte BRD hinter sich haben
Genauso behandelt werden wie Menschen die niemals in unsere Sozialsysteme eingezahlt haben .
Da fühle ich mich irgendwie Diskriminiert um nicht zu sagen Verarscht.
Was gedenken Sie dafür zu tun das die Arbeitsleistung der Arbeitenden Bevölkerung (die ja schließlich auch für ihr Einkommen Steuern zahlen) in Ihrem Ruhestand Sich keine Finanziellen Sorgen machen müssen?

Mit freundlichen grüßen
F.L u n g w i t z

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Lungwitz,

Ihre Nachricht vom 24. Mai hat mich erreicht.

Ihre beschriebenen Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Das Problem besteht daran, dass wir eine gesetzliche Rente benötigen, die es den Menschen ermöglicht, den im Erwerbsleben erworbenen Lebensstandard als Rentnerinnen und Rentner aufrecht zu erhalten. Schon unter der Regierung Kohl und dann unter der Regierung Schröder wurde dafür gesorgt, dass das Rentenniveau sinkt, dass auch die Anbindung der Lohn- und Rentenentwicklung an die Produktivitätssteigerung aufgehoben wurde. Bei den heute 50- und 40- Jährigen wird es noch viel schlimmer, weil das Rentenniveau immer weiter sinkt.

Wir haben einen Vorschlag zur Lösung all dieser Probleme unterbreitet. Wir fordern, dass in der jüngeren Generation damit begonnen wird, dass jeder Mensch mit Erwerbseinkommen, auch Selbständige, auch Beamtinnen und Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen muss. Außerdem fordern wir die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze. Für die Spitzenverdiener muss dann noch der Rentenanstieg abgeflacht werden. Auf diese Art und Weise bezöge die gesetzliche Rentenversicherung Beiträge von sämtlichen Einkommen in Deutschland. Dann brauchten wir über Altersarmut nicht mehr zu reden. Leider sind die anderen Parteien noch nicht so weit, dies zu akzeptieren. Wir waren aber auch die ersten, die den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn forderten. Damals stellten sich auch alle anderen Parteien gegen uns, inzwischen haben sie eine andere Sicht eingenommen. Ich hoffe, dass wir uns auch hinsichtlich der Rentenreform durchsetzen können.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Gysi

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