Frage an Gregor Gysi von Jens K.

Sehr geehrter Herr Gysi,

soeben las ich in der Welt Ihr Statement, wonach Griechenland "8 - 11 Milliarden Euro zustünden".

1) Als Bundestagsabgeordneter haben Sie einen Eid darauf geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Ich finde es daher mindestens bemerkenswert, wenn Sie, sehr geehrter Herr Gysi, als Vertreter des deutschen Volkes, den Forderungen eines anderen Volkes mit Veröffentlichungen Nachdruck verleihen, die zu finanziellen Nachteilen in Deutschland führen werden.
Ich denke, dafür wurden Sie nicht gewählt.

Frage:
Wie vereinbaren Sie Ihren geleisteten Amtseid für das deutsche Volk mit Ihrem Einsatz für ausländische Forderungen ? (Und bitte verklausulieren Sie es nicht damit, dass ein gesamteuropäischer Frieden durch deutsche Geldzahlungen auch zum Wohle der Deutschen ist.)

2) Die griechische Regierung holt immer dann alte Forderungen hervor, wenn sie selber etwas leisten soll. Und dabei vermischt Sie im Moment alte Kredit-Rückzahlungsforderungen mit den - nicht von Deutschland - sondern von der gesamten europäischen Union geforderten Kreditrückzahlungen.

Frage: Ist es von der griechischen Regierung nicht ebenso unfair, auf Gläubigerforderungen, welche die EZB und die EU - also nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa - an die griechische Regierung stellen, mit Gegenforderungen ausschliesslich an Deutschland zu reagieren?

Frage: Wenn die griechische Regierung die Dinge so unsachgemäß vermischt, frage ich mich, warum agiert bzw. kontert die deutsche Regierung oder Sie als Opposition nicht ebenso ?
Rechnen wir einfach mal den deutschen Anteil aller Hilfskredite über die EZB an Griechenland zusammen - Geld, welches wir lt. Aussagen griechischer Regierungsmitglieder ohnehin nie wieder sehen werden - und deklarieren davon exakt 11 Milliarden als Rückzahlung an Griechenland, auf dessen Rückzahlung wir einfach großzügig verzichten.

Was halten Sie davon, Herr Gysi ? Wäre dies für Sie ein Lösungsansatz ?

MfG,
Jens Käschel.