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Frage von André W. •

Frage an Gregor Gysi von André W. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

ich bin sehr über die Entscheidung, der EZB verunsichert.

Ist das jetzt das Ende, wird das der Bankrott? Herrschen in ganz Europa bald so zustände wie in Griechenland? Was wird passieren?
Das hört sich jetzt extrem an, aber ist es nicht meine pflicht als Eu Bürger auf die Barikaden zu gehen und dieses Unrecht zu stellen?
Ich war bis jetzt immer Befürworter einer EU- Gemeinschaft. Doch irgendwas in mir sagt: "wir müssen das sinkende Schiff schleunigst verlassen". Ist ja nicht so, daß es keine anderen Optionen gibt. Ich dachte wir sind eine Gemeinschaft und würden auch so handeln. Ist ja nicht so das Herr Draghi nicht wüsste was er da macht. Und bevor man uns komplett über den Tisch zieht. Möchte ich Sie mal fragen: "Gibt es eine Möglichkeit aus der EU auszutretten"?
Wer Schützt uns vor der EZB? Frau Merkel hat ja mal wieder bewiesen, daß sie es nicht kann.

Herr Dr. Gysi ich würde mich sehr über eine Antwort, Ihre Meinung freuen und bedanke mich im voraus

Mit freundlichen Grüßen
André Wolf

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Sehr geehrter Herr Wolf,

Ihre Nachricht vom 24. Januar hat mich erreicht. Sicherlich einen komplizierten völkerrechtlichen Weg, um aus der europäischen Union auszuscheiden. Das wäre aber falsch. Übrigens wäre auch das Ende des Euro eine Katastrophe, weil unsere nationale Währung dann so hochwertig wäre, dass der Export zusammen bräche, weil wir nichts verkauft bekämen. Es wäre einfach zu teuer. Der Fehler der EZB besteht darin, dass sie den Euro durch das Drucken von über 1 Billion Euro abwertet. Das erleichtert zwar den Export Deutschlands, führt aber zur weiteren Entwertung der Sparguthaben. Außerdem ärgert mich, dass das Geld wieder an die Banken geht und nicht für Investitionen für die Staaten. Die Grundfrage lautet, ob wir Südeuropa abbauen oder aufbauen. Ich bin für Aufbau, weil sie dann ihre Schulden selbst bezahlen könnten und es dort dann auch sozial wesentlich gerechter zuginge. Die Regierung steht aber für Abbau und verkennt offenkundig, dass unsere Steuerzahlerinnen und Steuerzahler mit 27% für jene Darlehen haften, die diese Länder nicht zurückzahlen können. Es gibt hier über den Weg sehr prinzipielle Meinungsunterschiede.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gregor Gysi

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