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Gregor Gysi
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Frage von Anna S. •

Frage an Gregor Gysi von Anna S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Eine Betrachtung zur Rede des Herrn Gysi vom 14.8.2014 in Freiberg/Sa.

Nach vielen Gesprächen am gestrigen Tag, konnte man sich des Eindrucks nicht erwähren,dass Herr Gysi "Globalist" ist.

Das hieße für die Partei „Die Linke“ eine totale Umkehr (lt.Farbparabel: von weiß auf schwarz)eine facis-Weltglobalisierung zu unterstützen ?

Die Forderung, dass die Kinder bereits mit Beginn der Schule eine Sprache lernen, um sich gegenseitig in der „EU“ verständigen zu können (gemeint ist wahrscheinlich eine zusätzliche gemeinsame „Fremdsprache“ ) zeigt in der Grundhaltung die Bejahung der Auflösung der Nation, als jeweils einzelne Volksnation, und damit vorsätzliche Entwurzelung der einzelnen gewachsenen Volksgruppen und deren Werte.

Mit welchem Ziel, Herr Gysi ?

Das in den 90er Jahren begonnene Prinzip (These, Antithese, Synthese) mittels "Bedarfsrecht" zielt zB. auf die Aushebelung der Arbeitsnehmerrechte ab.
Bei dem Konstrukt "EU" sind jedoch Arbeitsnehmerrechte von Beginn an nicht enthalten. Die vorgenannte Entwicklung zielte jedoch (gerade) auf die völlige Aufhebung (Umkehr mittels Angleichung)dieser Rechte.
Damit unterstützen Sie die „Entrechtung“ Ihrer eigentlichen Wählerschaft ?

Die Aussagen zur Ukraine decken sich mit der gleichgeschalteten Regierungsmeinung. Das Gebot nach "Destabilisierung der Ukraine" scheint vergessen.

Alle weiteren Forderungen von Bildung, DRV, … gibt es ergebnislos von Beginn an, was teilweise verständlich ist.

Auch ist leider festzustellen, dass Ihre Partei schon aktiver war. Missstände anprangern („tiefer Staat“) heißt nicht die allgemeine Vertuschung zu unterstützen. Gerade in Sachsen !

Im Ergebnis : ist keine tatsächliche Opposition (= aktiver Widerstand zur herrschenden Regierung) mehr zu erkennen.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Siebert,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 18. August.

Zweifellos bin ich ein Anhänger der europäischen Integration, aber im Sinne von mehr Demokratie und mehr soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit. Was spräche dagegen, dass die Kinder in der europäischen Union gemeinsam eine Fremdsprache lernen, um sich besser verständigen zu können? Auf einen alten Nationalismus will ich auf gar keinen Fall hinaus, meine Partei auch nicht. Wenn Sie Fehlentwicklungen in der EU beklagen, kann doch auch die Schlussfolgerung sein, gegen diese Fehlentwicklungen zu kämpfen. Genau dies tun wir.

Im übrigen sind wir im Bundestag die einzige Opposition, weil wir an der Konsenssoße der anderen Parteien nicht teilnehmen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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