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Gregor Gysi
DIE LINKE
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Frage von Jens D. •

Frage an Gregor Gysi von Jens D. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Gysi

Zuerst möchte ich Ihnen für unermüdlichen Einsatz danken, der "großen Koalition" Ihre Missetaten beharrlich vorzuhalten. Sie sprechen nur all zu oft das aus was ich zum aktuellen Zeitgeschehen denke.

Derzeit ist leider wieder das Wort "Fracking" in der Kanzlerin Munde, wegen den Krim etc. Generell begrüße ich die Energieunabhängigkeit der EU.

Laut diverser Quellen gibt es in Griechenland und vor Kreta gigantische Öl- und Erdgasvorkommen. ( z.B. http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-28152/erdgas-und-rohstoffe-sitzen-die-griechen-auf-immensen-reichtuemern_aid_862431.html )

Jedoch frage ich mich warum niemand das Thema Gas/Öl und Griechenland anspricht!? Warum sprechen Sie bzw. die Linke dieses Thema nicht an?

Was denken bzw. wissen Sie darüber?

Mfg Jens Dessloch

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Dessloch,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 2. April, die ich an die Abgeordnete Eva Bulling-Schröter mit der Bitte um Beantwortung weitergeleitet habe.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Jens Dessloch,

ich antworte Ihnen in meiner Funktion als energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke. In der Tat liegen vor der Küste Griechenlands verschiedenen Studien zufolge nicht unbeträchtliche Vorkommen von Erdöl und Gas. Diese Vermutungen sind keinesfalls neu: seit den 1970ger Jahren ist das Vorhandensein fossiler Brennstoffe im ägäischen Mittelmeer bekannt. Die griechische Regierung hat u.a. der norwegischen Explorationsfirma PGS den Auftrag zu exakten seismologischen Studien erteilt, die meisten liegen offshore im Süden und Westen des Landes.

Sollten sich die ersten Schätzungen über den Umfang möglicher Vorkommen bestätigen kann Griechenland seinen eigenen Energiebedarf künftig zum Großteil selber decken, aber auch für die europäische Energieversorgung und Diversifizierung in Zukunft und langfristig eine wichtige Rolle spielen. Bis dahin sollten zu hohe Erwartungen darüber, wie hoch künftige Einnahmen für den griechischen Staatshaushalt ausfallen könnten, und wie diese künftigen Rohstoff-Renten verwendet werden, jedoch nicht vorschnell getroffen werden, und auch nicht zu optimistisch ausfallen. Zahlreiche Insider der griechischen Energiewirtschaft warnen in entsprechenden Medienberichten dementsprechend vor überzogenen Erwartungen.

In diesem Sinne beobachtet Die Linke die Entwicklungen in Griechenland weiter aufmerksam. Künftige Einnahmen aus Bodenschätzen sollten aus Sicht von Die Linke zum Aufbau einer sozialen und ökologischen Entwicklung verwendet werden. Sowie der Stärkung des griechischen Binnenmarktes dienen, um die Wirtschaft nach der verheerenden Krise im EU-Land wieder auf eine solide Grundlage zu stellen. Staatseinnahmen, welcher Art auch immer, ausschließlich für den Schuldendienst zu verwenden, halten wir nicht für den richtigen Weg. Zudem setzen wir uns prinzipiell dafür ein, dass der Handel mit Rohstoffen zwischen den Ländern global in solidarischer Weise organisiert wird. Der Kampf um Rohstoffe darf nicht auf dem Rücken von strukturschwachen Ländern, dem Rücken der Verbraucher sowie der Umwelt ausgetragen werden.

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich auf der Seite unserer Fraktion unter linksfraktion.de/themen/ weiter über unserer Positionen zu Eurokrise, Rohstoffpolitik und Energieaußenpolitik informieren.

Mit freundlichem Gruß,
Eva Bulling-Schröter

Sehr geehrter Herr Dessloch,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 2. April, die ich an die Abgeordnete Eva Bulling-Schröter mit der Bitte um Beantwortung weitergeleitet habe.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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