Frage an Gregor Gysi von Bernd I. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Hallo Herr Gysi,
ich wundere mich, wie Sie hier hartnäckig die EU-Politik aus meiner Sicht zu Unrecht verteidigen.
2005 sah ich Sie und Herrn Lafontaine am Kölner Dom sprechen.
Aber Herr Dr. Gysi, sind Sie doch mal ehrlich: Sie hörten doch auch was Herr Lafontaine zur EU oder zum angeblichen Fachkräftemangel sagte und wohl noch immer denkt, oder? Das sprach mich an, nicht Ihre meines Erachtens anbiedernde EU-Freundlichkeit. Ist die EU überhaupt durch den Souverän genügend demokratisch legitimiert?
Herr Gysi was würden Sie sagen, wenn Sie durch ein Grundrecht der EU arbeitslos gemacht worden wären? Als die sogenannte Dienstleistungsverordnung eingeführt wurde, hat mein Chef ( Fliesenlegerfirma) pleite gemacht.
Warum soll ich dann dafür sein?
Laut diesem Artikel hat Frau Wagenknecht in punkto Europawahlprogramm verbal abgerüstet:
http://www.tagesspiegel.de/politik/europawahlprogramm-der-linkspartei-sahra-wagenknecht-ruestet-ab/9401984.html
Verstehen Sie denn wirklich gar nicht mehr die Sorgen der kleinen Leute, bezüglich Europa?
Tut mir leid Herr Gysi, so bekommen Sie meine Stimme nicht mehr.
Warum sucht Ihre Partei als größte Oppositionspartei nicht den Dialog mit den Bürgern, die meiner Meinung nach für die EU sind, aber nicht unter diesen Bedingungen?
Warum lassen Sie die Besucher der Seite www.linksfraktion.de nicht mal über die Aufnahme weiterer Länder in die EU oder zur Dienstleistungsfreiheit und zur Personenfreizügigkeit abstimmen?
Freundliche Grüße
Bernd Imming
Sehr geehrter Herr Imming,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 5. Februar.
Die europäische Integration ist schon ursprünglich eine linke, humane Idee, deshalb wird sie von uns verteidigt. Das ändert aber nichts daran, dass wir EU-Politik scharf kritisieren. Das gilt gerade in sozialer Hinsicht. Insofern glaube ich, haben Sie mich missverstanden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
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