Frage an Gregor Gysi von Peter S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Gysi,
Ich bin 16 Jahre alt und werde dementsprechend in anderthalb Jahren, als Jungwähler meine ersten Kreuzchen machen. Inhaltlich bin ich unentschlossen zwischen den Sozialdemokraten und den Linken.
Allerdings stört mich etwas an ihrer Fraktion. Ich bin selbst Kritiker der israelischen Außenpolitik und ich finde auch, dass es legitim ist als Deutscher diese zu kritisieren, allerdings finde ich es bedenklich, dass Mitglieder der Linkspartei zum Boykott israelischer Produkte aufrufen und Karten des Nahostens ohne israelische Staatsgrenzen zur Schau stellen. Ich wäre ein großer Unterstützer einer rot rot grünen Bundesregierung, aber ich bin der Meinung, dass Deutschland als Vermittler im Nahost Konflikt agieren sollte. Deswegen frage ich kann man ohne Bedenken links wählen, ohne, dass ich bei linker Beteiligung in der Bundesregierung, bzw einen möglichen linken Außenminister, israelfeindliche Politik fürchten muss ?
Viele Grüße Peter Sies
Lieber Peter Sies,
vielen Dank für die Nachricht vom 8. Dezember.
Selbstverständlich treten auch wir für einen sicheren und lebensfähigen Staat Israel und für einen sicheren und lebensfähigen Staat Palästina ein. Die Politik der israelischen Regierung kann und darf man kritisieren. Niemand in unserer Fraktion hat jemals zum Boykott israelischer Waren aufgerufen. Es gab ein einzelnes Mitglied, das dies getan hat, aber die Partei hat sich davon deutlich distanziert.
Und es gibt auch keine Karten ohne den Staat Israel. Einer Abgeordneten wurde einmal ein Schal umgehängt, wo Israel nicht drauf war. Das führte zu einer klaren Auseinandersetzung.
Auf jeden Fall will meine Partei ganz eindeutig sowohl den Staat Israel als auch endlich einen Staat Palästina.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Die russische Sprache wurde nicht verboten, sondern als zweite Amtssprache abgeschafft. Das führte dazu, dass in der Armee nur noch ukrainisch gesprochen werden durfte. Daraufhin haben viele Russen die Armee verlassen und zwar mit Waffen.
Ich hätte mehrere Wunschkandidatinnen und Wunschkandidaten, aber es ist völlig unrealistisch, dass eine oder einer von ihnen von der Mehrheit des Bundestages gewählt wird. Möglicherweise wird es Friedrich Merz, der unsere Probleme aber auch nicht lösen wird.
Näheres dazu finden Sie hier:
In einem Gespräch von mir mit dem früheren israelischen Botschafter in Deutschland im letzten Jahr hat er bestätigt, dass der israelische Geheimdienst bei den Vorläufern und der Hamas selbst geholfen hat, weil sie dachten, die palästinensische Bewegung insgesamt zu schwächen