Frage an Gregor Gysi von Hartmut Frank M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
ich betrachte Ihre Partei als demokratische Bereicherung. Im Bundestagswahlkampf hatte ich das Glück in München unterschiedlichen Politikern zuzuhören, auch habe ich mich umgehört wie die Stimmung bei der Bevölkerung ist. Die wichtigsten Gründe, weshalb einige Ihre Partei nicht wählen, liegen in der Vergangenheit ihrer Partei bzw. an der medialen ( einseitigen) Betrachtung dieser sowie an der Ausländer-und Zuwanderungspolitik Ihrer Partei. Dazu heißt es u.a. im Bundestagswahlprogramm Ihrer Partei: " DIE LINKE lehnt eine Migrations- und Integrationspolitik ab, die Rechte danach vergibt, ob Menschen als "nützlich" fürs Kapital gelten: Quoten, Kontingente und Punktesysteme sind Instrumente einer neokolonialen, selektiven Einwanderungspolitik."
Heißt dass wirklich, dass Ihre Partei jede und jeden der es möchte ins deutsche Sozialsystem einwandern lassen möchte? Sehen Sie nicht, wie z.B. Oskar Lafontaine in seinen Büchern " Das Herz schlägt links" und "Politik für alle", dass die Zuwanderung auch negative Folgen für die Einwanderer, für den Sozialstaat und für die unteren Schichten haben kann (Konkurrenz auf dem Arbeits-, Ausbildungs-und Wohnungsmarkt)? Wie hoch wäre die Obergrenze für Ihre Partei? Bei 2 Mio. Zuwanderern, bei 5 Mio. Zuwanderern im Jahr? Die Menschen die Deutschland verlassen, tun das meistens mit Geld und Rentenansprüchen- soll Deutschland 100% der Rente nach Thailand überweisen, wo es ganz andere Lebenshaltungskosten gibt als hier?
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Frank Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
Ihre Nachricht vom 18. Oktober hat mich erreicht.
Selbstverständlich sind wir für eine andere Migrationspolitik. Aber natürlich wissen auch wir, dass nicht jede und jeder in Deutschland einwandern könnte. Dies überforderte das Land. Wir meinen aber, dass man mit Eheschließungen, mit erfolgreichen beruflichen Bewerbungen anders umgehen muss. Außerdem muss man Menschen in Not helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi