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Frage von Daniel R. •

Frage an Gregor Gysi von Daniel R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

Ich bin Student der Wirtschaftswissenschaften und wähle seit vielen Jahren Ihre Partei aus tiefster Überzeugung. Aus vielen Gründen befürworte ich auch den Euroausstieg und habe deshalb eine Frage an Sie bsw. an Ihre Partei.

Wie steht die Linke zum Thema Euroausstieg. Bisher habe ich in den Medien nur gehört, dass ihr Parteikollege Herr Lafontaine den Euro-Ausstieg fordert.

Desweiteren würde es mich interessieren, ob Sie das Buch "Showdown" von Dirk Müller gelesen haben (der auch für den Euro-Ausstieg ist).

Falls mit den Fakten die Herr Müller dort anführt vertraut sind, würde mich interessieren, inwieweit Sie ihm hinsichtlich der Rolle des IWF, dem griechischem Gas und Öl und der von ihm angegebenen Lösung des Schuldenproblems in den Südländern zu stimmen.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Riesner

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Sehr geehrter Herr Riesner,

Ihre Nachricht vom 14. September hat mich erreicht.
Bei der Einführung des Euros haben wir davor gewarnt, dass das nicht gut gehen könne, wenn die wirtschaftlichen Unterschiede so groß sind und es keine Absprachen hinsichtlich der Standards bei Steuern, Löhnen, Sozialleistungen, im Ökologiebereich und in juristischen Fragen gibt. Alle anderen waren wieder einmal "klüger" als wir und meinten, es ginge schon in Ordnung. Damals wies ich auch darauf hin, dass wir es in Konsequenz mit Lohn- und Rentendumping zu tun haben werden. Genau so ist es gekommen, erst in Deutschland nun in Südeuropa.

Trotzdem bin ich gegen einen Ausstieg aus dem Euro, weil die anderen Währungen so schlecht bewertet und unsere so hoch bewertet wird, dass unser Export zusammenbricht. Die Folge wäre Massenarbeitslosigkeit, gravierende soziale Probleme. Darüber habe ich auch mit Oskar Lafontaine gestritten, der dies anders sieht.
Das Buch Showdown von Dirk Müller kenne ich nicht. Deshalb kann ich auch nicht darauf eingehen. Aber wie gesagt, der Euro muss auf eine gänzlich andere Art gerettet werden als es die Bundesregierung versucht. So werden wir noch stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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