Frage an Gregor Gysi von Thomas S. bezüglich Finanzen

Guten Abend Herr Dr. Gysi!
Mit Freuden habe ich Ihre Rede vor dem Deutschen Bundestag vom 02.12.2011 gesehen.
Ich sehe wie Sie die einzig gangbare Lösung nicht nur für Europa in einer Befreiung der Staaten aus den Klauen der Banken bzw. Ratingagenturen.
Mir konnte bisher noch niemand erklären, warum ein Staat anstatt sein eigenes Geld zinslos zu nutzen dieses für unter 1% an Banken verleiht, um es sich im selben Atemzug für mehr als 1% zurückzuleihen.

Nun zu meiner Frage. Wie möchten Sie bzw Ihre Partei dann die Vergabe des Geldes regulieren?

Es muss trotz allem eine Instanz geben, die verhindert, dass nun jeder Staat in Europa dieses zinsgünstige/zinslose Geld nutzt, um sich weiter massiv zu verschulden. Nehmen wir als Beispiel Griechenland. Es würde nun über die Europäische Bank wieder an zinsgünstige Kredite herankommen und seinen Weg der massiven Verschuldung weitergehen. Das wäre nur ein Gewinnen von Zeit, denn irgendwann wäre Griechenland wieder an dem Punkt, an dem es selbst die Zinsen nicht bedienen kann ohne massiv die Ausgaben zu kürzen. Würde man auf der anderen Seite ohne jede Bedingung jedem Staat so viel Geld zur Verfügung stellen, wie er gerade wünscht, wäre das der direkte Weg in eine Zerrütung der Währung durch Inflation. Welchen Wert hat ein Geld, das unendlich verfügbar ist? Es muss also im Verhältnis zu den Waren und Dienstleistungen des Landes stehen.
Es gibt dazu Vorschläge die ich unterstütze, die Geldmenge an das Wirtschaftswachstum zu koppeln. So wäre eine relative Preisstabilität gewährleistet. Rezessionen werden dabei als natürliche Prozesse des Gesundschrumpfens zugelassen. Diese dürften dann im Gegenzug nicht so massiv ausfallen, wie in dem jetzigen Geldsystem, in dem ein Problem nur durch weitere in die Zukunft verschoben wird und sich zu einem riesigen Problem auswächst.