Frage an Gregor Gysi von Eleonora F. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Gysi,
vor ein paar Tagen habe ich meinen Rentenbescheid (Regelrente mit 65) bekommen.
820,00 € (Netto) für 42 Jahre Arbeit. Von diesen 42 Jahren habe ich über 30 Jahre in der DDR gearbeitet und habe gut verdient. Ich habe einen vollen Beitrag bezahlt und ab 1979 auch eine Freiwillige Zusatzrentenversicherung (FZR) abgeschlossen..
Nun kann ich mich erinnern, dass es im Zuge der Wiedervereinigung Aussagen gab, dass für die Rentenhöhe die Arbeit zu DDR-Zeiten so angerechnet würden, als ob man in der alten Bundesrepublik in dem gleichen Beruf gearbeitet hätte.
War das nur, wie die „blühenden Landschaften“ und einiges anderes, eine leere „Werbeaussage“?
Denn nach dieser Aussage hätte ich, für den vollen Rentenbeitrag, jedes Jahr mindestens einen Rentenpunkt und mit der FZR noch mehr angerechnet bekommen müssen.
Meine Frage ist: Wie ist die Situation jetzt? Welche Gesetze wurden in Anlehnung an die o.g. Aussage beschlossen?
Und: Wie kann man sich in Anbetracht solch einer offenkundigen Ungerechtigkeit vor Verarmung nach lebenslanger Arbeit schützen bzw. dagegen ankämpfen?
Mit freundlichen Grüßen
Eleonora Feske
Sehr geehrte Frau Feske,
Ihre Nachricht vom 18. November hat mich erreicht. Selbstverständlich ist Ihre Rente indiskutabel niedrig. Ich weiß nicht, ob sie gemäß den Gesetzen korrekt berechnet wurde oder nicht. Diesbezüglich sollten Sie vielleicht eine Rentenberatung einholen.
Unabhängig davon gab und gibt es große Überführungslücken und Ungerechtigkeit hinsichtlich der Rentenregelungen zwischen Ost und West. Auch generell gibt es Ungerechtigkeiten bei den Rentenregelungen. Immer wieder stellen wir diesbezüglich Anträge im Bundestag, scheitern aber an der Mehrheit. Ich hoffe, dass Sie unseren diesbezüglichen Kampf unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi