Frage an Gregor Gysi von Carsten H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Gregor Gysi,
unser Gesundheitssystem leidet seit vielen Jahren an mangelnden Einnahmen oder zu hohen Ausgaben. Seit vielen Jahren wird mehr oder weniger erfolgreich an der Ausgabenseite herum experimentiert. Aber der durchschlagende Erfolg ist für mich nicht erkennbar.
Die einzige Veränderung in Sachen Einnahmen in den ganzen Jahren war die Änderung der Beitragssätze. Und auch die nur mit eher durchschnittlichen Ergebnissen.
Was ich an dem System nicht verstehe. Das System der Krankenversicherung soll doch eine Solidargemeinschaft sein. Alle zahlen nach ihren individuellen Möglichkeiten ein und wer Hilfe braucht bekommt sie aus dem großen Topf. Doch unser Gesundheitssystem ist nicht so aufgebaut. Es gibt eine reihe von Personenkreisen die sich diesem System entziehen können und damit zu guter Letzt dem System im ganzen Schaden.
Da sind die Selbstständigen, die nicht in die gesetzlichen Krankenkassen zahlen müssen.
Da sind die Menschen mit hohen Einkommen, die nicht in die gesetzlichen Krankenkassen zahlen müssen.
Ein großer Teil dieser Personen sind gern gesehene Kunden bei privaten Krankenkassen. Und das aus gutem Grund. Man muss kein Statistiker sein um zu erkennen das diese Menschen wohl statistisch weniger Kosten verursachen als es die Gruppe der gesetzlich Versicherten. Denn sonst wären die privaten Krankenversicherungen mit ihren günstigen Beiträgen schon Pleite. Der Grund liegt vermutlich auch im Berufsbild der Personen mit hohen Einkommen und auch in der Motivation, auch krank zur Arbeit zu gehen, bei den Selbstständigen.
Ich könnte mir vorstellen das es der gesetzlichen Krankenversicherung viel besser gehen würde, wenn alle Personen unabhängig vom Einkommen oder anderen Merkmalen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit in dieses System einzahlen würden. Freiwillige Zusatzversicherungen stehen ja jedem offen.
Könnten Sie sich ein solches System für die Zukunft vorstellen?
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 26. August.
Unsere Fraktion hat folgenden Vorschlag unterbreitet:
Die privaten Kassen müssen mit Ausnahme von Sonderleistungen überwunden werden. Jede Bürgerin, jeder Bürger muss Mitglied einer solidarischen Gesundheitsversicherung werden. Hierbei muss es sich um eine gesetzliche Krankenkasse handeln. Eine Studie belegt, dass die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen nur 5,25 % an Beitrag zu bezahlen hätten und es wäre eine hohe und gleiche medizinische ärztliche Versorgung gesichert. Es gäbe einen Weg, wenn die herrschende Politik nur den Mut hätten, diesen Weg zu beschreiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi