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Frage von Jörg D. •

Frage an Gregor Gysi von Jörg D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gysi,

auch ich habe Bedenken gegen ein bedingungslose Grundeinkommen und trotzdem setze ich mich für mehr Aufklärungsarbeit dieser Idee ein - nicht bei Ihrer Partei, sondern überparteilich in der Ukraine. Die Idee hat zumindest Potential, um darüber mit einer breiten Öffentlichkeit nachzudenken. Immerhin wird das in anderen Ländern schon getan (z.B. in Brasilien).

Deshalb interessiert mich, welche Bedenken von Ihrer Seite gegen diesen Vorschlag sprechen und weshalb Ihre Partei nicht eine Vorreiterrolle bei diesem Thema übernehmen möchte (immerhin haben Sie mit Katja Kipping eine aktive Befürworterin der Idee in Ihren Reihen, ohne es programmatisch zu thematisieren).

Vielen Dank für Ihre Antwort,

mit freundlichen Grüßen aus Kiew,

Jörg Drescher

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Drescher,

es ist nicht ganz so einfach, in Kürze die Momente zu benennen, die dagegen sprechen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen bedeutete, dass die Menschen völlig unabhängig von ihrer Bereitschaft, eine solidarischen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten, immer dasselbe Entgelt erhalten. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Menschen in Erwerbsarbeit teilweise unentlohnt tätig sein müssen, damit die Mittel entstehen, um ein bedingungsloses Grundeinkommen auszuzahlen. Die Frage ist, ob man diesen Menschen erklären muss, weshalb dies gerechtfertigt ist oder ob man einfach erklären kann, dass spielt keine Rolle. Dann gibt es aber den einen, der ausschließlich faul ist, sogar wohlhabende Eltern hat, aber über ein Grundeinkommen seine Bedürfnisse befriedigen will. Ein anderer muss unentlohnt für ihn arbeiten. Hierbei entstehen Fragen, die man beantworten können muss.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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