Frage an Gregor Gysi von Alexander S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Gysi,
sehr interessiert verfolge ich Ihre Reden, und ich habe eine Frage zu Ihrer Position bezüglich der Pendlerpauschale. Sie argumentieren, dass die Kürzung der Pendlerpauschale sozial ungerecht war und die LINKE brachte Anträge zur Abschaffung der 2007 eigenführten Kürzungen ein.
Wie stehen Sie zu einer vollständigen Abschaffung der Pendlerpauschale? Wie werten Sie die Argumente gegen die Pendlerpauschale, dass diese zu ökologisch negativen Effekten führe und die Kosten des Pendelns eigentlich durch höhere Löhne und nicht durch staatliche "Subvention" kompensiert werden müssten. Ich würde mir insbesondere eine gesellschaftliche Aufwertung des Faktors Arbeit gegenüber dem Faktor Arbeitsplatz wünschen, kurz Unternehmen geht zu den Arbeitern und nicht umgekehrt.
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort.
Alexander Stiefel
Sehr geehrter Herr Stiefel,
vielen Dank für Ihre Anregungen in der Nachricht vom 13.9. Unsere Vorstellung zur Pendlerpauschale sieht ebenfalls eine Reform vor. Zunächst wünschen wird, dass sie nicht von der Steuer abgesetzt werden soll, sondern direkt ausgezahlt wird. Dann hätten auch jene Menschen etwas davon, die so wenig verdienen, dass sie gar keine Einkommensteuer zu zahlen brauchen. Im übrigen soll es sich um zu versteuerndes Einkommen handeln. Die Besserverdienenden hätten dann nicht viel von der Pendlerpauschale, weil sie besteuert werden würde.
Letztlich schlagen wir aus ökologischen Gesichtspunkten vor, die Pendlerpauschale unabhängig davon zu gewähren, ob jemand den Fahrtweg zu Fuß, per Rad, per Bus oder eben mit PKW absolviert.
Problematisch an Ihrem Vorschlag ist, dass die Arbeitswege höchst unterschiedlich sind und es die Gewerkschaften nicht schaffen werden, höchst unterschiedliche Löhne für die Beschäftigten - je nach Arbeitsweg - zu vereinbaren. Die Auswahl bei Arbeitsplätzen wird immer schwieriger, so dass immer mehr Menschen immer längere Arbeitswege zu absolvieren haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi