Sehr geehrter Herr Berneiser, in Ihrer Partei wird MACHTBEGRENZUNG als eine der vier wichtigen Säulen der Basisdemokratie genannt. Wie würden Sie diese im Finanzsystem umsetzen?

Liebe Frau K.,

vielen Dank für diese Frage. Grundsätzlich müssen wir uns zunächst die große Abhängigkeit von der EZB anschauen, und ob die enge Verzahnung der Bundesbank mit der EZB in der aktuellen Form sinnvoll ist. Es kann aus meiner Sicht nicht sein, dass die EZB ungecheckt Unsummen an Staatsanleihen kauft, für die auch wir in Deutschland dann indirekt haften.

Die Staaten der EU müssen wieder ihre finanzielle Souveränität zurückerhalten.

Innerhalb Deutschlands sollten wir darauf achten, dass sich die Fehler der Landesbanken in der Bankenkrise nicht wiederholen. Viel hat man seitdem nicht gelernt. Immer noch spekulieren Nicht-Experten mit Finanzinstrumenten, deren Mechanismen sie nicht verstehen.

Ich habe nichts gegen Banken per se, was mich stört ist die inzwischen unübersichtliche Fülle von hochgradig spekulativen Finanzinstrumenten, von denen die Banken selbst kaum wissen wie sie funktionieren, die dann wiederum auch Kunden angeboten werden.

Wir sollten mit gesundem Menschenverstand an das Finanzsystem herangehen, wenn Banken mehr Geld mit dem Anlegen des eigenen Geldes verdienen, als mit Kunden, dann läuft etwas grundsätzlich schief.