Gregor Berneiser
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dieBasis
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Frage von Karin W. •

Marode Brücken und Straßen, Staus und Verkehrschaos in den Städten, zum Teil unzumutbare Radwegeverhältnisse in den Städten

Welche Verbesserungs -bzw. Lösungsansätze sieht die Basis vor

Gregor Berneiser
Antwort von
dieBasis

Liebe Frau W.,

das Problem mit der Verkehrspolitik der letzten Jahren ist, dass immer wieder lediglich einseitig auf das Thema geschaut wird. Mal sollen Autobahnen ausgebaut werden, dann das ÖPNV Netz, dann Radwege. Wir müssen den Verkehr endlich holistisch und vor Allem ideologiefrei betrachten. Der ÖPNV ist nicht attraktiv, wäre er das, würden ihn viel mehr Menschen nutzen. Wenn ich aber in Bonn mit dem Bus doppelt so lange von A nach B brauche wie mit dem Auto und keinen Sitzplatz finde, wieso sollte ich dann den Bus nehmen? Wenn auf dem Land schlichtweg kein Bus fährt und der nächste Bahnhof Minuten mit dem Auto entfernt ist, dann lediglich 2-3 Mal pro Tag ein Zug fährt, gibt es keine Alternative zum Auto. Wenn ich mit dem Fahrrad zwischen geparkten Autos und einer Hauptverkehrsstraße unterwegs sein muss und ständig Abgase einatme, wieso sollte ich dann Fahrrad fahren?

Wie passen meine Einkäufe für eine vierköpfige Familie aufs Fahrrad oder in den Bus?  Ich könnte jetzt immer weiter Beispiele anführen, die jedoch allesamt auf das Gleiche hinauslaufen, es gibt keine einseitige Lösung.

Daher kann es nur das Ziel sein, die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer ideologiefrei zu erfassen und eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten, an einem runden Tisch. Sicherlich gibt es keine perfekte Lösung für jedes Transportmittel, schlichtweg Parkraum zu reduzieren oder willkürlich Tempo 30 einzuführen ergibt jedoch keinen Sinn.

In urbanen und dicht besiedelten Zentren macht ein Fokus auf attraktiven ÖPNV sicherlich Sinn, auf dem Land überhaupt nicht. Der Ausbau von Fahrradwegen ist sinnvoll, wenn dafür nicht Straßenfläche geopfert wird, was zu mehr Verstopfung auf den Straßen führt.

Am Ende ist es wie bei allen Dingen im Leben, die Menschen entscheiden sich für das attraktivste Angebot. Gängelung und Zwang widersprechen dem Grundsatz unserer Partei. Lasst uns also den ÖPNV durch eine bessere Taktung und ein besseres Netz attraktiver machen und Fahrradwege dort sinnvoll ausbauen, wo Straßen nicht unnötig eingeengt werden, dann reduziert sich der PKW Verkehr ohne Verbote. Wer soll das bezahlen? Das ist relativ einfach, allein die Einsparungen durch den Stopp der Verschwendung von Steuergeldern lassen mehr als genug Spielraum hierfür.