Gerrit Richter
SPD
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Frage von Dr. Gunther K. •

Frage an Gerrit Richter von Dr. Gunther K. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Richter!

Da Sie nur auf Platz 22 einer langen Liste kandidieren, haben Sie vielleicht gar kein Interesse, sich mit den brennenden Problemen des Deutschen Volkes auseinanderzusetzen? Bis jetzt haben Sie keine der von Wählern an Sie gestellten Fragen beantwortet... Möglicherweise erscheint aber auch Ihnen das im Folgenden angerissene Problem doch so existentiell, daß Sie sich zu einer Antwort hinreißen lassen?

Seit Jahrzehnten (etwa seit 1960!!) besteht ein essentielles Geburtendefizit in der BRD. Bei demographischen Fragen handelt es sich um ein exponentielles Problem, vergleichbar einer Laine, die Augenblicke zuvor von einem winzigen Schneeball ausglöst worden ist. Das Loch in der Bevölkerungsstatistik stellt eine solche lawinenartig sih vergrößernde Größe dar, wir stehen bereits seit Jahrzehnten mitten inn dieser riesigen Lawine. Bereitts 1883 veröffentlichte der maßgebliche deutsche Bevölkerungs-wissenschaftler, Prof. Dr. Herwig Birg, eine präzise Analyse, nach der bereits damals (vor einer Generation!!) JEDE DEUTSCHE FRAU ETWA VIER KINDER hätte zur Welt bringen müssen, um die geschrumpfte Bevölkerungszahl wieder auf den gewohnten Stand zu bringen. Exponentielle Gesetze bringen eine Verdoppelung der betrachteten Zahl in gleichen Zeiträumen mit sich: heute, eine ganze Gebneration später, wären bereits 8 - 10 Kinder für jede deutsche Frau nötig, um die Bevölkerungszahl zu halten! Dies ist natürlich eine vollkommen unerreichbare Größe!

Wenn es also das Schicksal des deutschen Volkes darstellt, als "Indianer" eine baldige Auslöschung als überalterte Minorität inmitten demographisch erfolgreicher Fremden zugrunde zu gehen, sollte ein Politiker dies dem Wahlvolk nicht zumindest mitteilen?? Welches Konzept haben Sie, um diese Kenntnisse allgemein verfügbar zu machen, oder, besser, die Erhaltung des deutschen Volkes zu fördern?

mit freundlichen Grüßen

Dr. Gunther Kümel.

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kümel,

Sie sprechen, wenn auch sehr akzentuiert, ein Problem an, das ich ebenfalls als sehr wichtig erachte. Ein wichtiger Grund für den Rückgang des Bevölkerungswachstums ist meiner Meinung nach, dass Familie und Beruf in Deutschland oft nicht optimal zu vereinbaren sind. In anderen Ländern, wie beispielsweise Frankreich, gehört es zur Normalität, dass Kinder ganztäglich bestens versorgt und gefördert werden, sodass es beiden Elternteilen ohne Probleme möglich ist, einen Beruf auszuüben. In Deutschland hingegen sind Familien in vielen Fällen auf sich alleine gestellt, beziehungsweise auf private Betreuung angewiesen.
Es ist dringend notwendig, das Betreuungsangebot in Deutschland zu verbessern! Genau dies habe ich mir zum Schwerpunkt meiner politischen Tätigkeit gemacht. Unterstützt von den Reformen von Bundeskanzler Gerhard Schröder und der SPD, war es uns möglich, allein im Main-Taunus-Kreis acht Ganztagsschulen neu zu errichten. Darauf bin ich sehr stolz und möchte das Angebot weiterhin ausbauen.
Zurzeit beschäftigen wir uns intensiv mit der Ganztagsbetreuung in Kindergärten. Unser Ziel: mindestens 45% aller Plätze sollen für ganztägliche Betreuung zur Verfügung stehen. In Verbindung damit setzen wir uns dafür ein, dass die Gebühren für alle Kindergartenkinder gesenkt oder abgeschafft werden. Nur so können berufstätige Eltern ein solches Angebot wirklich nutzen. Und nur so sehe ich die Möglichkeit, dass Eltern wieder ohne Bedenken Kinder in die Welt setzen können.

Mit freundlichen Grüßen

Gerrit Richter