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Gerrit Huy
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Frage von Rita H. •

Werden Sie dem Antrag 20/4886 der CDU/CSU Fraktion zum Thema ME/CFS zustimmen?

Sehr geehrte Frau Huy,
unser 24-jähriger Sohn gehört zu den mindestens 500.000 an ME/CFS erkrankten Menschen in Deutschland. Der zu ME/CFS gestellte Antrag 20/4886 wurde, wie Sie sicher wissen, am 19.01.2023 im Bundestag diskutiert. Alle Fraktionen waren sich einig, dass dringend etwas passieren muss, um den Erkrankten zu helfen.
Ich würde gerne wissen, ob Sie persönlich dem Antrag zustimmen werden? Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen. Vielen Dank und freundliche Grüße

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Eine adäquate medizinische Behandlung der postinfektiösen Myalgischen Enzephalomyelitis/ des Chronischen Fatigue-Syndroms (ME/CFS) beziehungsweise der Long-COVID-Patienten muss unser Gesundheitssystem selbstverständlich genauso sicherstellen wie für alle anderen ernsthaften Erkrankungen. ME/CFS ist eine neurologische Erkrankung, die bereits 1969 von der WHO anerkannt wurde.

Sie äußert sich in mannigfaltigen Symptomen, die auch vielen anderen Krankheiten zugeordnet werden können. Leider gibt es bisher keine endgültigen biologischen Marker, aus denen eine klare Diagnose abgeleitet werden kann. Eine vorherige Virusinfektion begünstigt in vielen Fällen das Auftreten, eine Manifestation und Verschlechterung der Erkrankung.

Die Unwissenheit, das Unverständnis und die Ablehnung durch einige Mediziner, verlängern oft den Leidensweg Betroffener, da eine Darstellung als Simulant oder psychisch Erkrankter indirekt erfolgt.

Bezüglich Long COVID steht die Versorgung in Deutschland vor zwei Problemen:

Erstens ist die Erkrankung, Long COVID, ein relativ neues Phänomen, auf das sich Forschung und Therapie erst einstellen müssen. Dies zeigte auch die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AFD-Fraktion im Deutschen Bundestag (Bundestagsdrucksache 20/3300). Die Datenlage zum Long-COVID-Syndrom ist nach Angaben der Bundesregierung unvollständig und heterogen. Postinfektiöse Erkrankungen an sich sind allerdings keine neue Erscheinung, sondern stellten schon vor der COVID-19-Pandemie ein gesundheitliches Problem dar. Umso bestürzender ist es, dass die Versorgung der Betroffenen immer noch mangelhaft ist. Daher unterstützen wir den Antrag der Unionsfraktion im Bundestag (20/4886) entsprechende Forschung und Therapiemöglichkeiten zu fördern und auszubauen. Wir fordern auch, dass auch den Patienten, die durch COVID-19-Impfungen geschädigt wurden, ebenso selbstverständlich geholfen wird und die entsprechenden Behandlungskapazitäten ausgebaut werden (Bundestagsdrucksache 20/2567).

Zweitens leidet aber das Gesundheitssystem als Ganzes unter grundlegenden Defiziten, was die Behandlungskapazitäten betrifft: Patienten mit unterschiedlichsten Leiden erhalten keine zeitnahen Termine, finden gar keinen Arzt mit der benötigten Expertise oder müssen dafür große Entfernungen zurücklegen. Um dem entgegenzuwirken, haben wir verschiedene Anträge in den Bundestag eingebracht:

So haben wir die Aufhebung der Budgetierung für Ärzte gefordert, weil durch die bestehende Budgetierung die freie Berufsausübung der Ärzte zu Lasten der Patienten einschränkt ist (Bundestagsdrucksache 19/3393). Zudem fordern wir, die Fallpauschalen des DRG-Systems abzuschaffen, da diese die Behandlungsqualität und die Personallage in Krankenhäusern verschlechtert haben (Bundestagsdrucksache 20/3536). Auch die ausufernde Bürokratie im Gesundheitswesen verschlechtert die Versorgung. Damit die Ärzte mehr Arbeitszeit für die Versorgung der Menschen nutzen können, haben wir den Antrag “Medizinbürokratismus stoppen – Behandeln statt verwalten” gestellt (Bundestagsdrucksache 20/3536). Leider wurden alle unsere Anträge von den anderen Fraktionen abgelehnt.

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