Frage an Gerold Reichenbach von Sascha Z. bezüglich Finanzen
Hallo Herr Reichenbach,
mich würde einmal ganz generell interessieren woher Sie ihren ökonomischen Sachverstand als Lehrer beziehen. Wer berät Sie bzw. Ihre Kollegen? Wie bilden Sie sich in der komplexen Welt der Ökonomie weiter?
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Zimmermann
Sehr geehrter Herr Zimmermann,
uns Abgeordneten steht ein breiter Umfang von Fachzeitschriften zur Verfügung, die unsere Büros erhalten. Weitere umfangreiche aktuelle Fachliteratur steht in der Bibliothek zur Verfügung. Darüber hinaus steht uns die Expertise des Wissenschaftlichen Dienstes, der wirtschaftspolitischen Fachreferenten der Fraktion sowie der Ministerien, der EU-Vertretungen sowie von Sachverständigen, die vom DBT für Anhörungen etc. beauftragt werden, zur Verfügung. Hinzu kommt der Sachverstand von Organisationen und Verbänden, der abgefragt wird, wie z.B. der Gewerkschaften, der Verbraucher- und Wirtschaftsverbände und der Zivilgesellschaft. Die Breite der zur Verfügung stehenden Interessensvertretungen erlaubt es zudem sehr gut, interessensgefärbte Einschätzung von "Lobbyisten" gegen den "Strich zu bürsten". Darüber hinaus fand und findet in der SPD-Fraktion eine Vielzahl von Anhörungen und Gesprächen mit Wirtschaftswissenschaftlern, etwa zu Fragen der Eurokrise, statt. Für das eigene Fachgebiet beschäftige ich zudem eigene wissenschaftliche Mitarbeiter (siehe www.gerold-reichenbach.de). Diese Vielzahl der einzuholenden und zu verarbeitenden Informationen - auch über das eigene Fachgebiet hinaus - findet von der Öffentlichkeit kaum beachtet tagtäglich im "Alltagsgeschäft" statt. Einer der Gründe, warum die Arbeitszeit eines Abgeordneten weit über die fünfzig Stunden Woche hinaus geht.
Mit freundlichen Grüßen,
Gerold Reichenbach, MdB
SPD-Fraktion