Frage an Gerold Reichenbach von Gerhard D. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Reichenbach,
vielen Dank fuer Ihre schnelle Antwort.
Ob Sie "jeder nach seiner Leistungsfähigkeit" nun Umverteilung nennen oder nicht, -- den sozialen Ausgleich ueber das Steuersystem UND die Sozialkassen zu betreiben bleibt eine Verdoppelung der Buerokratie. Warum sollte das sinnvoll sein?
Das Schweizer System soll nicht den Anstieg der Kosten bremsen sondern das Versicherungssystem effizienter gestalten. Das ist unzweifelhaft gelungen, wie man an den wesentlich tieferen Beitraegen sieht. Einen Zwang zu einer hoeren Selbstbeteiligung (Franchise) fuer Geringverdiener gibt es nicht.
Der Kostenanstieg muss hingegen, wie Sie richtig schreiben, durch aufbrechen der Aerzte- und Apothekermonopole gebremst werden. Hier bin ich mit Ihnen voellig einig.
Mit freundlichen Gruessen,
G. Dittmann.
Sehr geehrter Herr Dittmann,
gerade das System der Prämie ist Bürokratie pur. Rund ein Drittel unserer Bevölkerung müsste nach diesem System vor amtlichen Stellen ihr Einkommen offen legen, um Finanzhilfen zur Finanzierung der Prämie zu erhalten. Geringverdiener, die geringere Zuzahlungen wählen, müssen die entsprechend höhere Prämie Zahlen erhalten, sie aber in der Schweiz nur Finanzhilfen für die Standartprämie. Hellhörig bin ich geworden, nachdem diejenigen (das möchte ich ihnen jetzt nicht unterstellen) die Sagten, der Sozialausgleich könne nicht im Versicherungssystem geleistet werden, nun auch mit Kirchhof sagen, der Sozialausgleich solle nicht im Steuersystem stattfinden. Ich halte nach wie vor das Grundprinzip der Bürgerversicherung- alle, für alle von allem - für das gerechtere System.
Gerold Reichenbach, MdB