Bild Gernot Gruber
Gernot Gruber
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Gernot Gruber zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von roland t. •

Frage an Gernot Gruber von roland t.

Wie stehen Sie zu - der Beibehaltung und Weiterentwicklung der GMS
- der Senkung des Klassenteilers in allen Schulen
- dem Gymnasium 2020
- der Abschaffung der Absenkung der Eingangsbesoldung um 8%
- der Abschaffung der bis Sommer befristenten TVL-Verträge
- dem Fach Ethik ab Klasse 1
- der besseren Ausstattug der Grundschulen (Leitungsstunden)
- der gleichen Bezahlung für alle Unterrichtenden (A13 =E13)
- der Abdeckung des künftigen Lehrerbedarfs
- Schulpflicht ab dem dritten Aufenthaltsmonat für Flüchtlingskinder

Bild Gernot Gruber
Antwort von
SPD

Lieber Roland,

die Fragen sind im wesentlich diesselben Fragen, die mir der GEW-Kreisverband geschickt hat -
weshlab ich hier i.w. diesselben Antworten schicke,

Gruß Gernot Gruber

@1 / Schule für alle

Ich meine, dass im Rahmen der regionalen Schulentwicklung ein guter Stand in der Schullandschaft in meinem Wahlkreis erreicht wurde.
Ich habe mich bei Schulbesuchen an Gemeinschaftsschulen, Realschulen, Gymnasien, Haupt-/Werkrealschulen und Grundschulen von deren guten Arbeit für unsere Kinder überzeugt.
Nach der Phase der System- und Strukturdiskussion und nach der freiwilligen Entwicklung von Gemeinschaftsschulen sollten wir unseren Schulen und den engagierten Lehrerinnen und Lehrer jetzt im Sinne eines von der Landes-SPD mehrfach ins Gespräch gebrachten Schulfriedens Zeit für Entwicklungen lassen.

@2 / Klassenteiler
Die neue Regierung hat mit einer finanziellen Kraftanstrengung die von der alten Regierung versprochene, aber in der mittelfristigen Finanzplanung unberücksichtigte Klassenteilersenkung von 31 auf 30 finanziert.
Insgesamt gibt es an allen Schularten mehr Lehrer pro Schüler im Rems-Murr-Kreis und ist Baden-Württemberg m.W. bei der Lehrerversorgung unter diesem Blickwinkel bundesweit Spitzenreiter.
Zusätzliche Deputate wurden für die Sprachförderung, für die Inklusion, die individulle Förderung, die Krankheitsvertretungsreserve und die Ganztagesbetreuung finanziert.
Ein Ausbau des Zwei-Pädagogen – Prinzips für die Inklusion ist wünschenswert, kann aber nur schrittweise finanziell gestemmt werden.

@3 / Gymnasien
Es gilt die hohe Qualität an unseren Gymnasien zu sichern. Die Studierfähigkeit gerade in Kernfächern wie Deutsch und Mathematik sollte durch die Absenkung der Qualitäts-Anforderungen durch die ursprünglich überhastete Einführung von G8 m. E. eher wieder angehoben werden.

@4 / Absenkung Eingangsbesoldung
Die Absenkung der Eingangsbesoldung bei Beamten (nicht nur bei Lehrern) war ein schwieriger politischer Kompromiss – m. W. wollten die Grünen die Eingangsbesoldung um eine Gehaltsstufe absenken.
Die SPD will diesen Beschluss rückgängig machen.

@5 / Tarifverhandlungen
Die Tarifverhandlungen werden von der Regierung geführt und nicht vom Parlament oder uns Abgeordneten. Die fiktiven Schlechterstellung sind unerwünscht – nach meinen Recherchen lassen sich diese vermeiden mit einer entsprechenden Überprüfung der Auswirkungen. Die Tarifvertragsparteien sollten diese unerwünschten Auswirkungen bei der nächsten Runde mit Priorität angehen.

@6 / Zeitverträge
Ich werde mich dafür einsetzen, dass Zeitverträge soweit als möglich entfristet werden, wie das die Landesregierung etwas bei der Aufstockung der KV-Reserve oder den pädagogischen Assistenten erreicht hat. Zeitverträge sind dann gerechtfertigt, wenn sich der Bedarf nicht seriös abschätzen lässt wie etwa bei den Sprachkursen für Flüchtlingskinder, nach dem extrem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen.

@7 / Ethikunterricht: Ja!

@8 / Grundschulen
Die Grundschulen wurden beim Ausbau der Ganztagsbetreuung auf freiwilliger Basis mit Priorität gefördert – m. W. auch bei der Sprachförderung und bei der Entlastung der Schulleitungen mit 2 Deputatsstunden.
Ich vermute, dass Baden-Württemberg bei den Ausgaben pro Kind bundesweit unterdurchschnittlich da steht, da wir viel weniger Ganztagesgrundschulen haben als etwa die ostdeutschen Bundesländer.
Ist es nicht so, dass die von Ihnen angegeben Euro-Werte aus dem Jahre 2013 stammen und aktuelle Entwicklungen hier noch gar nicht berücksichtigt sind? - lasse mich da aber gerne auch eines Besseren belehren.

@9 / Besoldungsstruktur
Die grün-rote Landesregierung hat junge Sekundarlehrer an Gemeinschaftsschulen von A12 auf A13 hochgestuft. Das war alles andere als ein Selbstläufer. Beamte in anderen Bereichen mit nicht-universitären Hochschulabschlüssen sind meist in der Bandbreite von A10 – A12 besoldet. Ich halte es für richtig, dass Lehrerinnen und Lehrer an der Spitze der Besoldung stehen, weil nichts wichtiger als Bildung, würde mir aber doch auch eine positiver Bewertung wünschen.
Ich werde mich für Aufstiegsmöglichkeiten von A12 nach A13 einsetzen – dies sollte nach möglichst objektiven Weiterbildungs- und Leistungskriterien erfolgen.
Ich möchte Ihnen aber auch offen und ehrlich schreiben, dass ich es finanziell für nicht realistisch halte allen Sekundarlehrerinnen und Sekundarlehrer den Umstieg auf A13 zu finanzieren. Das ist sicher nicht immer gerecht, vor allem, da viele ältere Kolleginnen und Kollegen hervorragende Arbeit leisten. Ein objektivierbares Argument ist das längere Studium der jüngeren Kollegen.
Die Forderung von A13=E13 kann ich gut verstehen, meine Mutter hat als angestellte Lehrerin ihr Leben lang weniger verdient.

@10 / Flüchtlinge
Ich hoffe, dass sie gewaltigen Anstrengungen der Landesregierung für diese Herausforderung positiv bewerten und von daher auch nicht an dem Willen zweifeln, diese Aufgabe zu schultern.

@11
Ich halte es für den größten Erfolg der SPD-Landtagsfraktion, dass die ursprünglich von Ministerpräsident Kretschmann für die Regierung angekündigte Stellenstreichung von 11.600 Deputaten – entlang der Planungen der alten CDU/FDP-Regierung und des Landesrechungshofs (der die Streichung von 15.000 Stellen forderte) zurückgenommen wurde und Regierung und Parlament hier umgesteuert haben. Dies ermöglicht Lehramtsstudenten derzeit sehr gute und ich hoffe auch für kommende Jahre gute Einstellungsmöglichkeiten.
Ferner setze ich mich auch für – an Engagement und Kompetenz orientierten - Aufstiegsmöglichkeiten für Fachlehrerinnen und Fachlehrer ein.

Gruß Gernot Gruber