Frage an Gernot Erler von Eva B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Erler,
Ihr Parteifreund Christian Ude, der SPD-Spitzenkandidat in Bayern, hat mehrere CSU-Politiker scharf dafür kritisiert, dass Sie ihre Ehepartner als MdL-Mitarbeiter beschäftigt hatten. U.a. sprach Ude davon, dass diejenigen "den Staat als Beute" betrachtet hätten:
http://www.stern.de/politik/deutschland/verwandten-affaere-der-csu-seehofers-kultusminister-entdeckt-die-reue-2006530.html
In den Medien wurde die Gehaltszahlung an Ehepartner u.a. als Amigo-Affäre und Filz bezeichnet:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Pressestimmen-zum-Ruecktritt-Der-alte-CSU-Filz-lebt-weiter-id24982806.html
Nun haben Sie bekannt, dass Sie Ihre Lebensgefährtin als Mitarbeiterin beschäftigen. Sie haben dies mit dem Argument gerechtfertigt, dass es legal sei:
http://www.welt.de/regionales/stuttgart/article115979442/Gernot-Erler-stellt-Lebensgefaehrtin-an.html
Allerdings waren ja auch die in Bayern - nicht zuletzt seitens Herrn Ude kritisierten - Beschäftigungsverhältnisse bis dato legal. Gleichwohl gelten sie in der Öffentlichkeit inzwischen als Skandal.
Daher meine Frage: Warum erscheint Ihnen die Beschäftigung einer Lebensgefährtin (ohne Trauschein) als politisch-ethisch unproblematisch, wenn die Beschäftigung eines Ehepartners (auch innerhalb der SPD) als gravierender Missbrauch öffentlicher Gelder angesehen wird?
Mit freundlichen Grüßen
Eva Bertl