Frage an Gerhard Nier von Martin M. bezüglich Verkehr
Der von der Landesnahverkehrsgesellschaft bestellte Zugverkehr Göttingen - Adelebsen - Bodenfelde (weiter Richtung Höxter, Holzminden und Paderborn) ist zum Fahrplanwechsel auf einen Zweistundentakt reduziert worden.
Wie beurteilen Sie das und wie sehen Sie die Perspektiven dieser Verbindung?
Sehr geehrter Herr Mützel!
Leider wird dies im Zuge der Privatisierung der Bahn (selbst wenn das Volksaktienmodell zum Zuge kommen wird) nicht die einzige Verschlechterung der Zugverbindungen und -anbindungen in der Fläche bleiben. Profitstreben und möglichst schnelle Renditen werden zur Maxime werden. Die gesellschaftliche (auch im GG verankerte) Verpflichtung vergleichbarer Lebensbedingungen in Stadt und Land hat damit keinen wirksamen Adressaten mehr. Aus Sicht der Partei DIE LINKE und aus meiner ganz persönlichen Überzeugung kann hier nur noch massiver Bürgerprotest helfen. Sonst wird in absehbarer Zukunft nicht nur der Zeittakt der Verbindung Bodenfelde-Adelebsen-Göttingen weiter verschlechtert, sondern die ganze Verbindung könnte zur Disposition gestellt werden.
Wenn es nicht gelingt, die Privatisierungswelle für viele Bereiche der öffentlichen Daseinsfürsorge zu stoppen, wenn der Ausverkauf öffentlichen Eigentums - das wir alle mit unseren Steuergroschen mitfinanziert haben - weiter vorangetrieben wird, dann zahlen mal wieder "die Kleinen" die Zeche, Pendler, Mieter, Rentner und die Finanziers stecken die Gewinne ein.
Also, mit anderen zusammen laut Halt! schreien und sich nicht alles einfach gefallen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Nier