Frage an Gerhard Kalinka von Matthias N. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr N.,

viele meiner Parteifreunde befürworten das BGE, ich selber bin aber skeptisch. Abgesehen von den Kosten: Ich möchte die Gesellschaft nicht in Einzahler und Empfänger spalten. Ich möchte auch nicht, dass Menschen dauerhaft vom ersten Arbeitsmarkt abgekoppelt werden und es dann sehr schwer haben, dort wieder Anschluss zu gewinnen. Ich will nicht, dass der Staat aus der Verantwortung zur Förderung des Einzelnen entlassen wird.

Ja, es steht uns eine weitere Technologische Revolution bevor (Vernetzung, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz). Wir müssen dringend darüber reden, wie sich Steigerung der wachsenden Produktivität nicht nur in Umsätzen, Gewinnen und Aktienkursen niederschlägt, sondern das Leben von uns allen verbessert: Wegfall schwerer und eintöniger Arbeit, kürzere Arbeitszeiten, frühere Rente, Finanzierung von gesellschaftlichen und sozialen Dienstleistungen. Der Reichtum, der aus der Wertschöpfung mit neuen Technologien entsteht, muss bei allen Menschen ankommen. Das ist mir wichtig.

Es gibt ja viele Konzepte des BGE. Vielleicht wird mich eines überzeugen,
ich bin da offen und interessiert. Jedenfalls begeistert mich kein
neo-liberales BGE zum Zwecke des Abspeisens und Abschiebens von Menschen,
die nicht optimal in den Arbeitsmarkt passen.

Dr. Gerhard Kalinka