Gerd Kostrzew
WASG
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Frage von Jörg W. •

Frage an Gerd Kostrzew von Jörg W. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Gerd Kostrzew
In Berlin haben Täter unter 14 Jahren Narrenfreiheit.
Sind Sie für eine Absenkung des Alters für die Anwendbarkeit des Jugendstrafrechts ? Wie sollte ihrer Meinung nach die hohe Ausländerkriminalität bekämpft werden ?

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Walter

Antwort von
WASG

Sehr geehrter Herr Walter, danke für Ihr Interesse an meiner Kandidatur für das Abgeordnetenhaus. Nun zu Ihrer Frage: ich meine, dass das Alter junger Krimineller niedriger liegen sollte, um künftig solche Art Auswüchsen besser entgegentreten zu können. Es darf künftig nicht sein, dass die Polizei es mit immer denselben Tätern zu tun hat, aber denen nicht wirksam Schranken setzen können.
Das Thema Ausländerkriminalität ist in Zusammenhang mit der besseren Integration von Ausländern zu beurteilen. Dass hier langjährig Versäumnisse zu verzeichnen sind, haben die etablierten Parteien wohl mittlerweile selbst erkannt. Wenn junge Leute, egal ob Deutsche oder Ausländer, keine Perspektive haben, vornehmlich, was die berufliche Entwicklung betrifft, dann ist der Nährboden für Kriminalität gegeben. Hier muss ein Umdenken erfolgen: nicht der Haushalt darf bestimmen, was für Jugendliche getan werden kann. Bisher war die Lösung, dass immer weitere Einrichtungen der Jugendarbeit geschlossen wurden. Die Jugendlichen müssen Orte haben, wo sie sich treffen können, wo Freizeitangebote gemacht werden - Sozialarbeiter vor Ort müssen den Jugendlichen Ansprechpartner sein, um Lösungsansätze zu erhalten, wie die Probleme junger Leute anzupacken sind. Leider wurden immer mehr solche Stellen gestrichen, weil der Haushalt keine Mittel hergibt. Dieser Kreislauf muss
durchbrochen werden. Es liegt doch auf der Hand: es kommt uns doch alle teurer zu stehen, wenn Jugendliche kriminell werden, als dass sie jugendgemäße Betreuung bekommen, sich mit interessanten Dingen beschäftigen können, die sich damit beschäftigen können, wie sie ihr Leben positiv gestalten können, ihre Probleme besser in den Griff bekommen können. Statt aber die Betreuungsangebote zu verbessern, werden privat Gefängnisse gebaut, um Platz für Kriminelle zu haben. Das kommt uns doch viel teurer (täglich kostet doch ein solcher Platz um die 100 €) zu stehen, als wenn das Geld sinnvoller verwendet wird, um die Kriminalität im Vorfeld zu bekämpfen. Sicher sind die ausländischen Jugendlichen noch schlechter dran als die deutschen. Wenn etwa 90 Prozent der ausländischen Jugendlichen keinen oder nur einen Hauptschulabschluss haben, somit keine Chance auf eine Lehrstelle haben, haben sie keine Lebensperspektive, sind von den Elternhäusern abhängig - Um ihren Frust loszuwerden, werden sie dann kriminell und bekommen wenigstens auf diesem Wege Aufmerksamkeit, natürlich eine sehr fragwürdige. Zusammenfassend meine ich: der Jugend muss mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden! Es dürfen keine Einrichtungen, die den Jugendlichen ein zu Hause geben, ihnen Treffs unter Gleichaltrigen ermöglichen, die insgesamt der Jugendarbeit dienen, geschlossen werden. Im Gegenteil: geschlossene Clubs sind wieder zu eröffnen und mit betreuendem Personal auszustatten. Ältere Bürger sind anzusprechen, ob sie bereit sind, ehrenamtlich Arbeit für die Jugendlichen zu leisten. Aus eigener Erfahrung sind Jugendliche aufgeschlossener älteren Menschen gegenüber als allgemein angenommen.

Mit freundlichem Gruß Gerd Kostrzew