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Gerd Eckhardt
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Frage von Kai M. •

Frage an Gerd Eckhardt von Kai M. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie stehen Sie bzw. die Ödp zum G8?

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Antwort von
ÖDP

Hallo, sehr geehrter Herr Müller,

in einer Pressemitteilung aus dem Jahre 2004 kündigte das Kultusministerium das Gymnasium G8 als den "Neubeginn einer konsequenten und zugleich organischen Weiterentwicklung gymnasialer Traditionen" an. Leider hat es bei den sogenannten "Christdemokraten" schon so was wie TRADITION, möglichst alle Lebensbreiche nur noch ökonomischen Anforderungen zu unterwerfen. Das Argument der Befürworter: "Ein Jahr weniger Gymnasium bedeutet ein Jahr früherer Berufseinstieg. Im Vergleich zu anderen Ländern sind Berufseinsteiger hierzulande älter als anderswo", mag aus wirtschaftlicher Sicht bei oberflächlicher Betrachtung zutreffen. Doch sollte man hierfür sämtliche andere Nachteile in Kauf nehmen? Momentan schaut alle Welt zum PISA-Spitzenreiter nach Finnland. Die Praxis dort zeigt in eine ganz andere Richtung: Kinder werden erst mit 7 Jahren eingeschult, es gibt keine flächendeckenden Ganztagsschulen und in keinem anderen OECD Staat gibt es so wenige Unterrichtsstunden. Das Erfolgsgeheimnis der Finnen: ein völlig anderes pädagogisches Selbstverständnis. Dieses Selbstverständnis finde ich viel wichtiger als das "möglichst schnell in Brot und Arbeit zu kommen". Schließlich lernt man ja auch für´s Leben ;-)

Übrigens: man muß nicht unbedingt ím Landtag sitzen um politisch erfolgreich tätig zu sein. So war die ödp die einzige Partei, die das Volksbegehren in Bayern gegen die Einführung des G8 unterstütze. Über 300.000 Menschen konnte dabei die Problematik des "verkürtzen Gymnasiums erklärt werden. Aber auch wenn die ödp in Kürze im Landtag vertreten sein sollte, ich verspreche Ihnen eines: die ödp wird sich auch weiterhin mit vollem Einsatz um die Themen kümmern, die von unseren "etablierten" Parteien meist erst vor Wahlen oder dann aufgegriffen werden, wenn es zu spät ist.

Mit den besten Grüßen

Gerd Eckhardt