Frage an Gerd Dreßler von Inga J. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dreßler,
wir Bürger auf dem Lande sehen mit Sorge, dass immer mehr Agrarindustrieanlagen im ländlichen Raum entstehen, bzw. geplant sind. Die überzeugenden Gründe, die gegen solche Anlagen sprechen sind vielfältig und wurden zuletzt in der Dokumentation "Nie wieder Fleisch?" (arte) hervorragend zusammengefasst.
Wie stehen Sie persönlich zu dieser Problematik und welche konkreten Maßnahmen zu diesem Thema würden Sie, bzw. Ihre Partei einleiten, wenn Sie an einer Regierung in Schleswig-Holstein beteiligt sein sollten?
Mit freundlichen Grüßen
Inga Jürgens
Ich teile Ihre Besorgnisse, Frau Jürgens!
Die Entwicklung der ländlichen Räume unter dem Aspekt der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft ist das Thema, das mich umtreibt und mich zur Kandidatur für den Wahlkreis bewegt hat. Ich nenne Ihnen 3 Zielsetzungen meiner Partei, die ich vorantreiben möchte.
1) Das Baurecht muss hinsichtlich der Privilegien im Außenbereich (das heißt hauptsächlich der landwirtschaftlichen Betriebe)geändert werden, so dass der Bau einer Biogasanlage oder einer Tiermastanlage regional bedingten Auflagen unterworfen wird. Das geht nur über den Bundesrat, da es sich um Bundesgesetzgebung handelt.
2) Die Förderung für nachwachsende Rohstoffe (zur Fütterung von Biogasanlagen) muss zurückgefahren werden; also Mais, Rüben, Kurzumtriebshölzer wie z.B. Pappeln. Hier kann (und muss) das Land allein tätig werden.
3) Die angekündigte Reduzierung der Förderung der Ökolandbetriebe (Beibehaltungsprämie) muss rückgängig gemacht bzw darf nicht realisiert werden. S-H hat ohnehin schon die rote Laterne in der Bundesrepublik in Sachen Ökolandbau und Naturschutz.
Mit freundlichem Gruß
Gerd Dreßler