Frage an Georgios Chatzimarkakis von Jörg K. bezüglich Finanzen
Hallo Herr Chatzimarkakis,
wir sind Griechenland-Fans und waren auf der schönen Insel Rhodos. Zuerst sei gesagt, dass wir die Griechen für ihre Ehrlichkeit und Gastfreundschaft mögen, an denen sich uns gegenüber nichts geändert hat, trotz der negativen Presse. Wir haben Milliarden in Banken gepumpt, ohne dass irgendeinem Bürger dort dadurch geholfen wurde. Im Gegenteil-was die Troika jetzt auch so sieht. Dabei wären Lösungen, die den Menschen helfen möglich. Beim schlendern durch Lindos und Rhodos-City ist mir(Handwerker) die marode Bausubstanz aufgefallen. Die Häuser verrotten, die Menschen sind Arbeitslos. Warum nehmen wir von den Geldern nicht 200 Mio für einen Sonderkonjunktur im Bauwesen. Kredite für 1,5% von der KfW für die Sanierung der Häuser der Bürger (nicht Villen). Bedingung sollte sein nur Ortsansässige Firmen, keine Subunternehmer. Es gäbe Zuversicht für verzweifelte Bürger, Steuern würden eingenommen. 2. Das Mittelmeer ist eine Müllkippe, PET-Flaschen werden mit den Wellen angeschwemmt. Warum kein Arbeistbeschaffungsprogrammm für arbeitslose Menschen? Sowas muss doch möglich sein. Bitte setzen sie sich als Grieche dafür ein, dass die Menschen wieder durch Konjunktuprogramme in Arbeit kommen. Die Verzweifelung dieser Stolzen Menschen ist schlimm. Noch nie haben wir so viel geld an Trinkgeldern gegeben, damit Bedienungen sich für den Winter was an die Seite legen können.
Ich hoffe, dass sie diesen Eintrag persönlich lesen und mir eine Antwort geben.
Herzlichen Dank
Sehr geehrter Herr Kirchbergerger,
vielen Dank für Ihre herzliche Email!
Ich betrachtete Ihre Email als ein ermutigendes Zeichen, dass es noch immer viele Menschen in Europa gibt, die Griechenland so wahrnehmen, wie es ist: ehrlich, gastfreundlich und fleißig. Herzlichen Dank an dieser Stelle - auch dafür, dass Sie Griechenland weiter unterstützen!
Die von Ihnen vorgeschlagenen Ideen (Konjunkturprogramm) finden meine Zustimmung. Bereits seit Ausbruch der Krise setze ich mich für einen europäischen Marshall-Plan ein, weil die Sparpolitik den Menschen in Griechenland nicht hilft. Arbeitsschaffungsprogramme sind ebenfalls ein guter Ansatz - müssen aber nachhaltig sein, d. h. es muss den Menschen eine Perspektive geboten werden.
Ich werde mich weiter als Europapolitiker einsetzen, damit endlich die Sparpolitik durch ein europäisches Wachstumsprogramm ersetzt wird - andernfalls wird die Krise nicht überwunden werden können.
Herzliche Grüße
Jorgo Chatzimarkakis