Frage an Georgios Chatzimarkakis von Yvonne H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Chatzimarkakis,
in den vorgefertigten Themen habe ich leider nichts entsprechendes gefunden, denn anscheinend ist in der EU Tierschutz ein untergeordnetes Thema.
Meine Frage an Sie: Ist es wahr, dass in Rumänien Fangprämien für Hunde gezahlt werden aus EU-Mitteln? 25 Euro für jeden Hund, egal wie er getötet wurde? Ich bin auf mehrere Seiten im Internet gestoßen, die diesen grausamen Fangmethoden zeigen. Darauf wird grausames gezeigt und geschildert. Nicht nur, dass es passiert, sondern es sollen zwischen 2001 und 2008 auch angeblich 20 Millionen Euro geflossen sein zum Großteil aus EU Steuergeldern. Ich habe mich bisher nur über diese Praktiken im asiatischen Raum ärgern müssen, aber das ein Land in der EU sein darf, dass Hunde grauenvoll abschlachtet und dafür auch noch Gelder aus der EU beigesteuert bzw. über Umwege auch deutsche Steuergelder verbraten werden ist mir unbegreiflich. Es soll auch noch in den nächsten Wochen ein umstrittener Gesetzentwurf verabschiedet werden, der die Tötung von 3 Millionen Hunden zur Folge hat.
Ich möchte Sie bitten, diesem Umstand nachzugehen und zu erklären. So ein Land hat in meinen Augen nichts in der EU verloren und wenn schon, dann nicht auch noch für solche Grausamkeiten belohnt werden. Mit solchen Praktiken wird der menschenunwürdige Umgang mit Lebewesen noch bezahlt und gefördert. Mfg Yvonne Höhne
Sehr geehrte Frau Höhne,
vielen Dank für Ihre Anfrage!
Das Thema Tierschutz ist in der EU keineswegs ein untergeordnetes Thema. Die EU verfolgt eine Politik, die anerkennt, dass Tiere empfindungsfähige Lebewesen sind und dass sie ein Recht darauf haben, dass ihnen kein vermeidbares Leid zugefügt wird.
Das Thema Tierschutz ist mir persönlich ein besonderes Anliegen. Ich habe selbst einen streunenden Hund aus Kreta adoptiert und spende regelmäßig mein Auftrittshonorar deutschen und ausländischen Tierheimen.
Zurzeit gibt es im Europäischen Parlament eine so genannte Schriftliche Erklärung zur Kontrolle der Hundepopulation in der Europäischen Union. Auch ich habe diese Erklärung unterzeichnet.
In Bezug auf die von Ihnen angesprochenen Frage nach der EU-Finanzierung von Maßnahmen, die streunende Hunde fangen und töten sollen, so habe ich mich an die Europäische Kommission gewandt. Hier teilte mir die entsprechende Generaldirektion mit, dass eine solche Förderung nicht existiere und auch nicht vorgesehen sei.
Ich bitte Sie aber, mir entsprechende Dokumente, gerne auch vertraulich, an folgende Emailadresse zukommen zu lassen: jorgo.chatzimarkakis@europarl.europa.eu . Die EU-Kommission hat mir ebenfalls zugesichert, entsprechende Dokumente prüfen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Jorgo Chatzimarkakis