Frage an Georg Tschammer-Osten von Barbara M.
Hallo Herr Tschammer-Osten,
könnten Sie mir bitte Ihre Meinung zur Schulpolitik mitteilen? Insbesondere interessiert mich, ob sie sich aktiv für eine kleinere Klassengröße an Grundschulen einsetzen würden.
Mit freundlichen Grüßen!
B. M.
Liebe Schwester,
du sprichst ein schwieriges, aber auch außerdordentlich wichtiges Thema an!
Bei meiner Antwort orientiere ich mich an Platons's Politeia:
Für Kleinkinder hält es der große Grieche für essentiell, dass Sie nicht mit den falschen Geschichten der Schriftsteller und Literaten in Ihrer frühen Entwicklungsphase verdorben werden. In unsere heutige Zeit übersetzt bedeutet dies wohl, dass wir in der Grundschule - und übrigens auch im Privaten - es strikt unterlassen sollten, mit dem Lesen von sogenannten "Kinderbücher" unsere Kleinsten falsch, also im Sinne der Erwachsenen zu beeinflussen.
Platon sieht nur zwei Fächer zur kleinkindlichen Erziehung vor: Musik und Gymnastik/Bewegung/Sport.
Mit diesen beiden Dispziplinen kann es gelingen, die ab Geburt vorhandenen Seelenkräfte in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Über rythmische Bewegung sollen die Kinder schon früh einen ausgeprägten Sinn für Harmonie, das Schöne, Wahre und Gute ausprägen; quasi als Fundament aller späteren Erziehung.
Zu deiner Frage nach der Schulpolitik würde ich daher vorschlagen, in den ersten zwei Klassen der Grundschule lediglich Musik und Sport zu lehren. Und zwar ganz egal, welche Nationalität die Kinder haben, da hier Sprache nicht notwendig erscheint.
Erst in der dritten und letzten Grundschulklasse würde ich mit dem Sprachunterricht und anderen Fächer beginnen:
Für deutsche Kinder in rein deutsch-sprachigen Klassen Deutschuntericht. Daher ergäbe sich automatisch eine von dir angesprochene Reduzierung der Schüleranzahl in den Grundschulklassen.
Für Nicht-deutsche Kinder in rein nicht-deutschen Klassen Englischuntericht. Ihre Nationalsprache lernen Sie sowieso in Ihren Familien.
Mit Englisch können Sie sich auch in Deuschland verständigen (d.h. alle Behörden samt Formulare müssten zweisprachig sein!).
Unsere Kultursprache Deutsch bleibt den originär deutschen Kindern vorbehalten, die damit absichtlich besser gestellt werden sollen als die Nicht-deutschen Kinder. Außerdem gewinnt damit wieder der Leistungsgedanke die Oberhand und es wird nicht durch falsch verstandene Integration, das Potential verwässert.
Wenn es unter den Nicht-Deutschen Kindern besonders Begabte gibt, sollten diese die Möglichkeit haben, paralell zur vierten Klasse Grundschule m. H. bestimmter Förderkurse sich die deutsche Sprache anzueignen, um in der weiterführenden Schulen auch als Nicht-Deutsche ausnahmsweise mit den muttersprachlichen deutschen Schülern (z.B. am Gymnasium) konkurrieren zu können.
In der Hoffnung dir positive Anregungen gegeben zu haben verbleibe ich
mit köpenicker Gruss
Papa Georg