Frage an Georg Nüßlein von Anna N. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Herr Nüßlein
So eben hab ich diesen Brief gelesen und bin sehr erschrocken. Ich bin ebenfalls davon betroffen, mein Wunsch eine Hausgeburt zu machen ist nicht möglich, keine Hebamme kann es sich leisten.
Wie ist es zu erklähren, dass dieser alte Beruf aussterben wird, den gebährenden Frauen nicht mehr die Wahl der Geburt, die nötige Begleitung in Vorbereitung und Geburt gewährt wird?!
Sehr geehrter Herr Minister Rösler,
Ergebnis der Vergütungsverhandlungen zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vom 5. Oktober.
Während der GKV die Hebammen drei Monate vorher unter mit „neutralen Schlichter mit Minimal-Erhöhungen brüskierte, die es keiner Hebamme erlauben, ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit zu verdienen, gibt der gleiche GKV nun eine Milliarde Euro den niedergelassenen Kassenärzte. Zum Vergleich: für Hebammenhilfe gibt der GKV jährlich insgesamt 360 Millionen Euro aus. So bekommt jeder der 150.000 Kassenärzte fast 6.700 Euro mehr im Jahr, eine selbständige Hebamme durchschnittlich die ersten 12 begleiteten Geburten im Jahr umsonst arbeiten, um allein die Haftpflichtprämien bezahlen zu können. Dies alles, nachdem die Ärztehonorare bereits im vergangenen Jahr um 6,1 % gestiegen waren.
Ein KBV-Funktionär sagt, noch höhere Vergütungen wären durchaus möglich gewesen, weil diese bereits im Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung für 2011 eingepreist seien. Den etwa19.000 Hebammen hält man hingegen vor, man könne die Beitragsstabilität nicht aus den Augen verlieren.
Die Ergebnisse der Vergütungsverhandlungen von Ärzten und Hebammen zeigen, welch geringen Stellenwert in Deutschland neues Leben und das wichtigste menschl. Ereignis, die Geburt, haben.
Tausende von Hebammen haben in den vergangenen Jahren mangels wirtschaftlicher
Perspektive ihren Beruf aufgeben müssen. Die garantierte freie Wahl des Geburtsortes
(Klinik, Hausgeburt, Geburtshaus) ist schon heute verkommen.
Sehr geehrte Frau Nunnink,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 18. Oktober 2010 über "abgeordnetenwatch.de"
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Frage auf dem direkten Wege stellen würden, da ich meine Korrespondenz mit Bürgern auch weiterhin nicht über ein Portal wie "abgeordentenwatch.de", sondern lieber persönlich führen möchte. Die näheren Hintergründe, weshalb ich die Korrespondenz über das Portal "abgeordnetenwatch.de" eingestellt habe, finden Sie auf "abgeordnetenwatch.de" in meiner Antwort vom 17. September 2007 an Frau Kollmannsberger.
Ich bitte Sie daher darum, mir Ihre Adress- bzw. Kontaktdaten zukommen zu lassen. Ich werde Ihnen dann schnellstmöglich antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Georg Nüßlein, MdB