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Georg Kippels
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Frage von Walter E. •

Frage an Georg Kippels von Walter E. bezüglich Umwelt

Warum galt bzw. gilt der Transrapid als umweltschädlich. Hierbei handelt es sich doch um eine deutsche Entwicklung. Man hätte doch alle Flughäfen in Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften verbinden können? Damit die umweltschädlichen Inlandsflüge vermeiden können?

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Sehr geehrter Herr E.,

aus Sicht der Bundesregierung ist der Transrapid nicht umweltschädlich. Ich möchte aber trotzdem darauf hinweisen, dass die Umsetzung der notwendigen Trassen bei einem umfassenden Ausbau aus heutiger Sicht auch nicht ohne Probleme erfolgen dürfte. Eine vergleichbare Situation zeigt sich derzeit beim Netzausbau, der trotz seiner dringenden Notwendigkeit für die Umsetzung der Energiewende auf eine Reihe von Widerständen stößt. Die gälte beim Transrapid umso mehr, weil ja die Trassenführungen durch die Ballungsräume erfolgen müssten, wo eine Reihe von Beteiligten einzubeziehen wären. Es wäre daher konkret zu befürchten, dass die Frage der Umweltverträglichkeit kein einheitliches Votum erhalten würde.

Vordringliches Ziel der Bundesregierung zur Bewältigung des Personen- und Güterverkehrs-wachstums ist es, die Effizienz und die Kapazität des vorhandenen Verkehrssystems zu erhöhen bzw. bestmöglich auszuschöpfen. Im spurgebundenen Verkehr tragen hierzu zielgerichtete Investitionen in die bestehende Infrastruktur, ihren Ausbau und in Maßnahmen zur betrieblichen Optimierung bei. Trotz der Vorzüge des Magnetbahnsystems ist es nicht zielführend, den Transrapid in Deutschland als Alternative zu Inlandsflügen zu etablieren. Das liegt im Wesentlichen an dem finanziellen Aufwand, der mit dem Aufbau solch eines völlig neuen Verkehrssystems verbunden wäre. Dieser Aufwand stünde angesichts des inzwischen gut ausgebauten und leistungsfähigen Schienennetzes, in dem gerade der Hochgeschwindigkeitsverkehr - auch als Alternative zu Inlandsflügen - in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verbessert wurde und auch weiter verbessert wird (siehe Relation Berlin - München), in keinem günstigen Verhältnis zu dem damit verbundenen Nutzen.

Ich glaube daher, dass wir uns heute auf die realistischere und zeitnähere Verbesserung der Schieneninfrastruktur konzentrieren sollten.

Ich hoffe Ihnen mit dieser Antwort weiter geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Georg Kippels MdB

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