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Gabriele Triebel
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Frage von Nico S. •

Frage an Gabriele Triebel von Nico S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Triebel,

ich bin ein Abiturient, der dieses Jahr seine Prüfungen ablegt und leide unter der aktuellen Situation. Es fällt mir und ich denke auch sehr vielen sehr schwer sich zu konzentrieren um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Außerdem ist auch noch die Ansteckungsgefahr im Hinterkopf und dies dann an Familienmitglieder weiter zu tragen.
Das könnte ich mir nie verzeihen und ich möchte auch nichts riskieren um selbst Folgeschäden davon zu tragen. Denken Sie an uns und die Risiken.
Wie stehen sie dazu, die Prüfungen alle abzusagen und setzen Sie sich dafür ein?

Mit freundlichen Grüßen
Nico

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr S.,

danke für Ihre Anfrage. Wir können Ihre Bedenken sehr gut nachvollziehen, in der jetzigen, schwierigen Zeit sind viele Fragen offen und viele Menschen sind verunsichert. Andererseits möchten zahlreiche Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern, dass die Schulen wieder öffnen. Schülerinnen und Schülern die Angst haben das Virus in die Familien zu tragen, empfahl Kultusminister Piazolo, sich aufgrund starker psychischer Belastung krankschreiben zu lassen.

Wir Landtagsgrüne werden den schrittweisen Einstieg in den Schulbetrieb und die Durchführung der Prüfungen, kritisch, aber auch konstruktiv begleiten. Für uns ist klar: Alle Maßnahmen, die nun getroffen werden, müssen unter dem maximalen Infektionsschutz aller Beteiligten erfolgen und den Realitäten vor Ort gerecht werden. Falls sich die aktuell eingeschätzte Sicherheitslage ändern sollte, falls die Schulen nicht in der Lage sind für sichere Rahmenbedingungen zu sorgen, muss der Einstiegsplan in den Schulbetrieb unverzüglich evaluiert und angepasst werden. Das Risiko eines Stop-and-Go mit erneuten flächendeckenden Schulschließungen muss unter größter Kraftanstrengung vermieden werden.

Bei der jetzt angeordneten Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen an allen Schularten, hat die Staatsregierung die dringende Aufgabe, die Schulen - und auch die Sachaufwandsträger, die sich um die externen Schulangelegenheiten kümmern – bestmöglich zu unterstützen, so dass eine sichere, faire und professionelle Durchführung aller Prüfung überhaupt erst ermöglicht wird.

Darüber hinaus müssen die besondere Belastung und Situation der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Wir fordern, dass zum großen Teil der Lerninhalt in die Prüfungen miteinbezogen wird, der bis zu den Schulschließungen an den Schulen behandelt wurde. Da dies von Schule zu Schule variiert, muss den Schulen vor Ort die Möglichkeit gegeben werden, die Prüfungen bzw. die Bewertung zu Gunsten der Schüler*innen anzupassen. Ferner fordern wir mehr Nachholtermine und keine externe Zweitkorrektur. Schließlich brauchen Schüler*Innen aus Risikogruppen bzw. aus Familien mit Risikogruppen ggf. eigene Lösungen für die Durchführung der Prüfungen.

Die Lage ist und bleibt sensibel. Die Staatsregierung muss ebenso auf den Fall vorbereitet sein, dass die Prüfungen nicht wie nun geplant stattfinden können. Eine nochmalige Verschiebung lehnen wir Landtagsgrüne ab. Schon heute muss ein Konzept aufgestellt werden, wie die Schülerinnen und Schüler zu einem Abschluss mit verkürzten oder gar ganz ohne Prüfungen kommen können, falls sich die Infektionslage wieder verschlimmert. Auf jeden Fall braucht es ein Bekenntnis aller beteiligten Akteure, dass alle Abschlüsse an den Hochschulen wie auch am Arbeitsmarkt anerkannt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Triebel

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