Frage an Gabriele Triebel von Stefanie R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Triebel
Mit Sorge verfolge ich die Pläne um eine nahende Impfpflichtig von Herrn Spahn und die damit einhergehende Verletzung des 1. Artikels unseres Grundgesetzes.
Wie positionieren Sie sich bei diesem Thema?
Sollte es nicht die freie Entscheidung eines jeden Bürgers sein über seinen Körper zu entscheiden ( unabhängig davon ob man für oder gegen das Impfen ist)?
Wissen sie um eine Aussagekräftige und beweisfähige Studie, die aufzeigt, dass Menschen mit einem hohen Titer tatsächlich gesünder/weniger krank sind als Menschen mit geringem Titerwert? Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung zu diesem Gesetzesentwurf auch Vergleichszahlen aus Ländern mit schon vorhandener Impfpflicht (deren Masernzahlen nicht signifikant unter den der unseren in Deutschland ohne Impfpflicht liegen)?
Wie vertreten Sie den Standpunkt, dass jährlich im Durchschnitt 1 Maserntodesfall in Deutschland zu einem Impfzwang für Deutschland führen soll?
Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie R.
Sehr geehrte Frau R.,
herzlichen Dank für Ihr Anschreiben, das ich sehr gerne beantworte.
Das Thema Impfpflicht hat im letzten halben Jahr wieder sehr die Gemüter erhitzt. Das Ziel, eine vor Masern geschützte Gesellschaft, erscheint mir grundsätzlich ein erstrebenswertes Ziel zu sein. Dieses Ziel kann man nur mit einer Impfung erreichen. Die Impfquote muss mindestens bei 95% der Bevölkerung liegen, dass diese Krankheit so gut wie nicht mehr vorkommt. Die Frage ist nun, wie erreichen wir diese hohe Quote.
Meine persönliche Meinung ist es, dass diese Quote durch gezielte Informationskampagnen, niederschwellige Aufklärungs-, Beratungs- und Impfangebote erreicht werden kann. Eine Zwangsimpfung lehne ich aus ethisch-moralischen Gründen ab. Zum einen rechtfertigt, wie Sie ja auch schon bemerken, eine Sterblichkeit von 0.01 bis 0.1% (je nach Datenquelle) nicht, eine Impfpflicht zur Durchsetzung des Zieles. Zum Anderen kann und darf zur Erreichung der Masernelimination nicht die individuelle Freiheit, das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und das elterliche Erziehungsprimat in Frage gestellt werden. Das sind Grundwerte unseres Grundgesetzes, die in diesem Fall nicht verhandelbar sind.
Falls Sie detailliertere Informationen dazu brauchen, empfehle ich Ihnen die Stellungnahme des (unabhängigen und überparteilichen) Deutschen Ethikrates, der diese in einem kleinen Büchlein veröffentlicht hat. Sie können das Heft "Impfen als Pflicht?" über die Geschäftsstelle in 10117 Berlin, Jägerstr. 22/23 beziehen.
Es grüßt Sie herzlich
Gabriele Triebel