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Gabriele Molitor
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Frage von Karl Heinz R. •

Frage an Gabriele Molitor von Karl Heinz R. bezüglich Gesundheit

Frau Molitor, an deutschen Schulen wird regelmäßig Cannabis konsumiert und gehandelt. Die Polizei ist nicht in der Lage, flächendeckende Kontrollen durchzuführen.

Wie gedenken Sie dieses von ihnen bestätigte Vollzugsdefizit zu lösen? (Mehr Polizei + private Sicherheitsdienste auf Pausenhöfen? Urinkontrollen vor der Mathestunde?) Was kosten derartige Maßnahmen aktuell schon, und was kosten Sie erst bei einer flächendeckenden Umsetzung?

Ihren repressiven Weg versuchen wir ja schon seit Jahrzehnten, der Konsum ist heute höher als in den 60ern. Warum sind sie nicht bereit, neue Wege auszuprobieren? Mit geschlossenen, privaten, nur Volljährigen zugänglichen Cannabisclubs könnte der Schwarzmarkt für Cannabis eingeschränkt werden, und die Verfügbarkeit für Kinder und Jugendliche sinken. Wenigstens einen wissenschaftlichen Modellversuch dazu, sollte es geben.

Warum verweigern Sie und ihre Fraktionskollegen sich einer wissenschaftlichen Überprüfung dieser Möglichkeit? Haben Sie Angst vor den Ergebnissen, die ein solches Modellprojekt ergeben könnte?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Raschpel,

immer wieder wird behauptet, der Umgang mit Cannabis sei das Problem und nicht die Frage, ob es abhängig mache oder schädlich sei.

Diese Frage war auch Bestandteil einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages. Auf die Frage, ob es tatsächlich keine sozialschädlichen Folgen gäbe, wenn Cannabis legal wäre, antwortete Prof. Dr. Rainer Thomasius vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf:

„Es liegen im Zweijahresabstand durchgeführte Untersuchungen bei 14-, 15- und teilweise 16-jährigen Schülerinnen und Schülern vor, die zeigen, dass im europäischen Vergleich niederländische Jugendliche überdurchschnittlich viel Cannabis konsumieren und dass sie besonders früh mit dem Gebrauch beginnen. Fragt man diese niederländischen Schülerinnen und Schüler nach der Gefährlichkeit von Cannabis, wird noch einmal ein signifikanter Unterschied zu anderen europäischen Ländern deutlich: Die Schüler sind nämlich der Auffassung, Cannabis sei ungefährlich. Hierin sehe ich einen wesentlichen Grund für die Aufrechterhaltung von Verboten bzw. für entsprechende Gesetze. Gesetze haben etwas mit Meinungsbildung zu tun. Das gilt vor allen Dingen für jene Menschen, die noch keine eigene Meinung zu bestimmten Themen und Sachverhalten haben. Das sind naturgemäß Kinder und Jugendliche. Ich denke, die Coffee-Shops haben bei den niederländischen Jugendlichen viel zu dieser verharmlosenden Sicht der Auswirkungen des Cannabismissbrauchs beigetragen.“

Cannabisclubs schaffen nur eine vermeintliche Sicherheit, tatsächliche kann diese Behauptung nicht untermauert werden. Deshalb stellen diese auch keine Alternative zur aktuellen Drogenpolitik der Bundesregierung dar.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Molitor