Frage an Fritz Tack von Michael P. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Professor Dr. Tack,
- die Familienkapelle des u.a. Mecklenburgers ist heute ein Unterstellraum; - das Wohnhaus dieses Mecklenburgers ist heute eine ehrlose Datscha eines "Wessis" (siehe: http://www.gutshaeuser.de/gutshaeuser_d/dolgen.html ).
Was empfinden Sie, als Mecklenburger, für die heimatvertriebenen, ausgegrenzten, redlichen und NS-unbelasteten Nachkommen dieses Mecklenburgers ? +++War das wirklich nötig ??+++
MfG
M. Pfeiffer
Enkel des Leopold v. Plessen +2.5.45 Dolgen
_______________________________________
Engelke Leopold Freiherr von Plessen:
geb. Raden 21.1.1769 +Schwerin 25.4.1837
immatr. Rostock (1785) und Göttingen (1789),
Kriegs- und Domänenkammer Berlin (1790),
Auditor beim Kammerkollegium Schwerin (1793),
Mecklenbg. Kammerherr (1796), Mecklenbg. Gesandter auf dem Reichstag in Regensburg (1802-1806), Wirkl. Geh. Rat, 3. Minister und Direktor des Kabinetts (1807), 2. Minister (1808), Mecklenburger Gesandter auf dem Wiener Kongress (1814), Mecklenburger Gesandter und bevollm. Minister auf dem Bundestag (1815), nahm an der den Ministerialkonferenzen (1819) und an der Wiener Konferenz (1819/20) teil;
Dr. jur. h. c. (Rostock 1819),
Mecklenburger Ministerpräsident (1836),
Inhaber des Großkreuzes vom Österr. Leopolds-Orden und Roten Adler-Orden.
Sehr geehrter Herr Pfeiffer,
in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender der Thünengesellschaft e.V. bin ich gerade mit der Agrargeschichte unseres Landes und der Verbreitung des Thünenschen Erbes und seiner Nutzung bei der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes in unserem Lande verbunden.
Ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kulturlandschaft sind die Guts- und Herrenhäuser. Als Thünengesellschaft arbeiten wir sehr eng mit ECOVAST und der AG "Guts- und Herrenhäuser" zusammen. Im Jahre 2004 haben wir die Positionen in der "Neuen Tellower Erklärung" festgeschrieben. Einen entscheidenden Beitrag für die Erhaltung der Kulturgüter sehe ich in der modernen Nutzung, die natürlich denkmalpflegerischen Gesichtspunkten entsprechen muß.
Die Bemühungen auf diesem Gebiet werden aktuell durch eine Arbeitsgruppe des Landwirtschaftsministeriums unterstützt. Mir ist selbstverständlich auch das umfangreiche Katalogwerk von Frau Dr. de Veer bekannt, in dem sicher auch die angesprochenen Immobilien enthalten sind. Ich weise auch darauf hin, daß wir aktiv die Ausstellung von Herrn Diplom-Landwirt Gerhard Fischer "Landwirte im Widerstand 1933-1945" befördert haben.
Ich werde mich gerade auf meinem Fachgebiet der Agrarpolitik und der Entwicklung des ländlichen Raumes für gerechte Lösungen einsetzen.
Mit freundlichen Grüssen
Fritz Tack